Wundervolle Klänge im schwarz-grünen Orchester
Die Saison 2023/24 ist gelaufen. Hinter uns liegt die Tiroler Liga und vor uns die Regionalliga Tirol. Die wartet mit einigen alten Bekannten, aber auch neuen Herausforderungen auf den FCW. Das letzte Spiel der Saison war ein Spiegelbild der abgelaufenen Spielzeit. Es herrsche Begeisterung pur, gepaart mit wundervollen Momenten. Nach den „schrägen“ Tönen in der schwarz-grünen Vergangenheit klingt das wie die beste Musik.
Das raubt mir die Worte
Man möchte meinen, im Fußball dreht sich alles um beinharte Zweikämpfe, um die Taktik, Sieg oder Niederlage. Dem ist aber ganz und gar nicht so. So gab es am Tivoli zum Meisterschaftsfinale die Aktion „Drei Punkte für die Vielfalt“. Die Idee dazu lieferte der Direktor des Elisabethinums, Wolfi Kofler zum 50-Jahr-Jubiläum. Meine Nichte besuchte einst mit großer Freude diese Schule. Unser Stadionsprecher, Florian Kahn (selbst Mitarbeiter im SLW) hat das Ganze mit Hilfe des FC Wacker Innsbruck in die Tat umgesetzt. Neben der U8 unseres Gegners, dem FC Natters, liefen die 25 Kinder des Elisabethinums Axams (slw Soziale Dienste der Kapuziner) https://www.slw.at/was/slw-elisabethinum, Kinder aus Waidring und vom Weerberg mit den Spielern beider Mannschaften ins Tivoli ein. Insgesamt 55 strahlende Kinderaugen und das „inklusiv“. Dementsprechend groß war deren Aufregung. Unter tosendem Applaus der 2020 Zuschauer und unter Gesängen auf der Tribüne schritten die Kinder Hand in Hand mit den wackeren Ballestern durch das Spalier des FC Natteres mit seiner U8 auf das Spielfeld. In einer Reihe mit den Spielern beider Mannschaften. Unter ihnen auch Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber und der Tiroler Sportlandesrat und LH-Stellvertreter Georg Dornauer. Jedes Ergebnis wird unwichtig, wenn man in strahlende Kinderaugen schauen darf. Danke, für diesen wundervollen Moment!
Was war denn da los?
Während einer bundesligatauglichen Atmosphäre im Tivoli versuchten die schwarz-grünen Kicker sofort das Kommando zu übernehmen. Das Folgende könnte man so erklären: Innsbruck spielt und der FC Natters schießt die Tore. Und so stand es nach 23 Minuten 0:3 in der „Festung Tivoli“. Hoppla … Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf die Stimmung im Stadion. Kein Pfiff und keine Unmutsäußerungen waren da zu hören. Da war ein gewisser „tivoli12 Redakteur“ vor einer Woche wohl etwas zu vorlaut. Der FC Natters konnte ausgezeichnet mit einem Spielfeld für „Erwachsene“ umgehen. Doch Wacker legte noch vor der Halbzeit zwei Treffer nach. Fünf Tore in einer Halbzeit – Herz, was willst du mehr? In der zweiten Halbzeit versuchten die Gegner, die Hausherren in Schach zu halten. Was ihnen nur teilweise gelungen ist. Es schien, als wäre das Visier der Schwarz-Grünen aufgrund der letzten Regenspiele eingerostet gewesen. Der umjubelte Ausgleich gelang den Innsbruckern aber dennoch. 3:3 und alle konnten zufrieden sein. Irgendwie beruhigend, dass unser „Angstgegner“, der FC Natters nicht mit aufgestiegen ist.
Fußball ist wie die Musik
Zur Stimmung im Tivoli gibt es eigentlich nicht die richtigen Worte. Klar, es ist die 5. Liga und es sind nicht 10.000 oder 20.000 Fans wie anderswo in der obersten Liga. Vor Beginn des Spiels stand vor der Nordwestkurve in großen Lettern zu lesen: „Demut zeigen-Wacker bleiben“ Und genau so ist es! Das gilt für uns Fans, als auch im Verein. Ein Schritt nach dem anderen und bleibt man einmal stehen, tief durchatmen, die Aussicht genießen und neue Kraft danken. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Den Augenblick genießen, sich über die fantastische Stimmung über die gesamten 94 Minuten hinweg freuen und über eine weit mehr als tolle Saison. Was rund um den FCW geschieht, soll nach außen getragen werden. Weil die negativen Schlagzeilen wurden von diversen Medien in der Vergangenheit nur allzu gerne genau dorthin kommuniziert. Man kann es auch „zelebriert“ nennen.
Wir sind der FC Wacker Innsbruck! In der Schlussviertelstunde des Spiels gegen den FC Natters herrschte im Tivoli eine wahre Gänsehautatmosphäre. Und das mit nur einer Tribüne in Gebrauch. Es riecht etwas nach einer kleinen Euphorie. Warum? Steht man in einer Konzerthalle vor einer Bühne und es begeistert einen die gespielte Musik, ist das ähnlich wie in einem Fußballstadion. Musik kann unglaubliche Emotionen erzeugen, kann einem die Tränen in die Augen treiben und mitreißen. Die Musik sorgt für eine fröhliche Stimmung, für Integration und ein Miteinander. Alle stehen für dasselbe ein. Und wie ist das beim Fußball? Steht man im Stadion und sieht seine Mannschaft spielen, kann das Begeisterungstürme hervorrufen. Fußball kann unglaubliche Emotionen erzeugen, kann einem die Tränen in die Augen treiben und mitreißen. Fußball mit Identifikation sorgt für Stimmung, für Integration und ein Miteinander. Alle stehen für dasselbe ein. Vorsicht Suchtgefahr! Noch Fragen?
Das Highlight
Bei einem Verein, wie dem FC Wacker Innsbruck, sind nicht nur Siege oder Triumphe die Höhepunkte. Sonst hätten wir alle bereits den Hut oder das Hütchen draufhauen müssen. Am Freitagabend waren wieder alle Bundesländer und einige Nachbarländer im Tivoli vertreten. Die Mitgliederzahl des FCW hat sich gegenüber der 2. Liga kaum verändert. Die Zugriffszahlen auf der FCW-Website braucht den Vergleich zu Bundesligisten nicht zu scheuen. Private Gruppen in den sozialen Medien wachsen immer weiter. Auch die Gruppe „Niederösterreich West“. Der FC Wacker Innsbruck selbst hat annähernd 50 000 Follower sowohl auf Facebook als auch auf Instagram. Und es gibt noch weitere Kanäle, die genutzt werden. Die Anzahl langjähriger Fans bringt mich immer wieder zum Staunen. Es scheint, als könnte die Fans des FC Wacker Innsbruck nichts erschüttern. Treu bis in alle Ewigkeit. Und dazu kommt noch eine einzigartige Atmosphäre im Amateurfußball.
Im gesamtösterreichischen Zuschauerranking dürfte der FC Wacker Innsbruck jetzt wieder unter den besten 15 sein. Der Wr. Sportklub liegt nur vor uns, weil uns die Schwarz-Weißen aufgrund ihres Abschiedsspiels vom Stadion Dornbach (3900) überholt haben. Aber dafür hatte der FCW sein Jubiläumsspiel (3700). Zum Saisonfinale gegen den FC Natters sind 2020 Zuschauer ins Tivoli gekommen. Wobei der angesagte aber ausgebliebene Megastau auf Grund der Sperre der Autobahn und einiger Events rund um Innsbruck den ein oder die andere abgehalten haben mag. Ein Höhepunkt war neben dem Jubiläum der Ausflug nach Leipzig zur BSG Chemie Leipzig. Dies alles zusammen und was sich in den Fanclubs tut, ist eindeutig das „Highlight“ nach einer mehr als herausfordernden Zeit. Es ist das gesamte Drumherum! Es seid ihr alle. Dankeschön!
Fotos: Alex Pauli und Privat