Koan Meter gegen den Schreter
Was war das am Freitagabend für ein Kampf auf Biegen und Brechen?! Ein richtig toller Fight bis zum Schlusspfiff. 2751 Zuschauer waren richtiggehend aus dem Häuschen. Und das egal auf welchem Teil der Tribüne. Das Spitzenspiel in der Regionalliga Tirol hat keine Tore geboten. Ein mageres Ergebnis? Das mag sein, aber die Schlacht um Punkte des Tabellenführers gegen den Dritten dieser Liga wurde dann eine überaus fette Angelegenheit und nichts für schwache Nerven.
Der Rasen hat gebrannt
Der Ansturm auf die ersten Trikots von Adidas war nach Stadionöffnung gewaltig. Die gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Sogar Benni Tran, Vizepräsident des LAFC und somit Partner des Tiroler Traditionsvereins, sprang an der Seite von Stefan Gartner als Fanartikelverkäufer ein. Beide leisteten Schwerstarbeit. Überall herrschte große Vorfreude auf dieses Spiel. Der Bürgermeister von Innsbruck nahm an der Spitzenpartie des FC Wacker Innsbruck gegen den SV Telfs teil und auch sein Amtskollege aus Telfs konnte da nicht fehlen. Die Gäste brachten einige Anhänger mit ins Tivoli. Da durften auch Fahnen und ein Megafon nicht fehlen. Die Begrüßung beider Trainer, dem Innsbrucker und dem wahrlich nicht Unbekannten auf dem Telfer Trainerstuhl, ist dann überaus herzlich ausgefallen. Aber dann war es genug mit der Herzlichkeit. Marcel war „on fire“ – wie zu seinen besten Wacker-Zeiten. Ebenso Sebi und Fabian auf der schwarz-grünen Betreuerbank. Auf dem Feld waren die Hausherren im Vorwärtsgang. Aber zur Pause hätte der Gast aus Telfs auch führen können. Der Telfer Anhang agierte bis dahin noch ziemlich zurückhaltend.
Freitagabend bei Traumwetter und über 2700 Zuschauer bei einem Amateurspiel. Das Flutlicht ist an, der Himmel spiegelt schöne Farben und die Innsbrucker Nordkette überlegt, ob sie nicht doch mal brennen soll. Gebrannt hat aber mit Sicherheit der Rasen im Tivoli. War diese Partie so hochklassig? Eher nicht! Im ersten Durchgang war sie sogar recht durchwachsen. Dabei gäbe es ein simples Wort, um der „Kompliziertheit“ im Spiel unserer Mannschaft Abhilfe zu schaffen: Schnörkellos! Das Lieblingswort vieler TV-Kommentatoren. Es sollen ja schon so manche Teams in Schönheit gestorben sein. Trotzdem wurde es am Freitag ein munteres Spiel, das mitunter das Publikum von den Sitzen riss. Mit Fortdauer der Partie wuchs bei den Oberländern (Spielern und Fans) der Glaube an einen Punktegewinn. Deren Anfeuerungen wurden immer lauter. So entwickelte sich zusammen mit den gewohnt inbrünstigen Wacker-Fans eine Atmosphäre, die bundesligatauglich war.
Es gab keine Ruhephasen im Spiel. Die Schwarz-Grünen haben alles versucht und sich auch gute Chancen erspielt. Schreters Buam verteidigten ihr Tor, als hinge von diesem Spielergebnis ihr Leben ab. Irre, diese packende Begegnung. Was auch unsere Fanszene so honorierte und den schwarz-grünen Burschen Mut zusprach. In deren Augen war das ein „geiler“ Fight beider Mannschaften. Dieses Spiel hatte sich ohnehin keinen Verlierer verdient. Die Oberländer waren richtig glücklich. Wäre doch der Obmann des SV Telfs schon mit einer knappen Niederlage zufrieden gewesen. Die sprichwörtliche „Wolke sieben“ hat seit Freitag wohl ein paar Gäste mehr. So manche kamen aus dem Schwärmen über das Erlebnis Tivoli nicht mehr heraus. Kommt einfach wieder. Das gibt es bei uns regelmäßig!
Tabellenführung ausgebaut
Glück im Unglück hatte man schließlich auch. Obwohl man den ersten Punktverlust hinnehmen musste, wurde doch die Tabellenführung ausgebaut. Der Verfolger aus St. Johann kam beim SV Kematen unter die Räder und der wiedererstarkte SV Wörgl bei den Mitaufsteigern aus Mils über ein Remis nicht hinaus. Die Ergebnisse auf den anderen Schauplätzen verdeutlichen, dass es auch in dieser Liga drunter und drüber gehen kann. Am Freitag, (18.30 Uhr) geht es für den FC Wacker Innsbruck ins Wattener Gernot Langes Stadion. Dort treffen wir auf die WSG Juniors, welche bislang noch nicht so richtig auf Touren gekommen sind. Im Nachbarduell gegen Michael Streiters FC Volders mussten sich die Grün-Weißen zuletzt mit einem 1:1 begnügen.
Wacker Innsbruck II besiegte die 2. Mannschaft von Union Innsbruck mit 6:1. Die FCW-Damen mussten in der 2. Frauen Bundesliga die erste Saisonniederlage hinnehmen. Am Tivoli W1 unterlagen die Schwarz-Grünen den Damen des FAC-USC Landhaus mit 0:2. Ein Spiel der vergebenen Chancen für die Innsbruckerinnen. Dafür verlief die Premiere in der Landesliga für das zweite Team der Wackerianerinnen mit einem 9:0-Kantersieg wie aus einem Guss.
Filmprojekt „Wackeres Innsbruck – Fußball als Stadtgeschichte 1913 – 1945“
Wer am Freitag im Stadion war, hat sicher vom Filmprojekt „Wackeres Innsbruck – Fußball als Stadtgeschichte 1913 – 1945“ gehört. Das dahinter stehende „Filmkollektiv Innsbruck“ ist als gemeinnütziger Verein organisiert und ein Zusammenschluss unabhängiger Filmemacher, Historiker und (für diesen Film relevant) Sympathisanten des FC Wacker Innsbruck und ehemals aktive Mitglieder der Fanszene der Tivoli Nord. Sein Ziel ist es, die „unerzählten Geschichten“ Innsbrucks und darüber hinaus vor den Vorhang zu holen, Themen zu beleuchten, die nicht im medialen Fokus stehen, und diese in möglichst authentischer Form widerzuspiegeln. Sie möchten vor allem das (sub-)kulturelle Erbe Innsbrucks, aber auch andere, aktuelle Thematiken von Relevanz und Spannung, die nicht ausschließlich im Kontext der Stadt und ihrem Umfeld stehen, in filmischen Zeitdokumenten festhalten. Mitglieder des Filmkollektivs haben bereits einige Beiträge für den Verein und sein Umfeld produziert, wie zum Beispiel Kameraführung und Regie bei der regelmäßigen Reihe „Frag den Präsi“, Beiträgen zu den Wacker-Damen, dem Werbespot für das neue Mannschaftstrikot 2024/2025 und den Film zur 110-Jahre Jubiläumschoreograhie der Tivoli Nord beim Spiel gegen Mayrhofen im Herbst 2023.
Die Idee zu diesem Film entstand (wie so oft bei guten Ideen) spontan und zufällig und ergibt sich auch aus dem Hintergrund der Filmemacher und langjährige Wegbegleiter des FC Wacker Innsbruck. Für den Zeitraum 1913 – 1945 haben sich die Filmemacher unter anderem deshalb entschieden, weil gerade zu diesem Teil der Vereinsgeschichte wenig bekannt ist. Man kann nicht immer nur von Mythos und Legende sprechen, ohne die ganze Geschichte zu kennen. Der Film soll diese Lücke schließen.
Um diesen Film realisieren zu können, wird ein Budget von ca. 25.000 Euro benötigt. Eure Unterstützung ermöglicht, die faszinierende Geschichte des FC Wacker Innsbruck und seine Bedeutung für die Stadt und die Region zu dokumentieren. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass diese einzigartige Geschichte aus der Vergessenheit wieder hervorgekramt wird! Neben dem Crowdfunding wird auch um Subventionen und Förderungen angesucht und man begibt sich natürlich auf die Suche nach Sponsoren und Sponsorinnen, um das Budgetziel zu erreichen. Dieses Projekt ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, alle Einnahmen werden ausschließlich für die Finanzierung dieses Projektes verwendet. Die Arbeit an diesem Film ist zur Gänze ehrenamtlich.
Links zum Filmkollektiv und Crowdfunding: www.filmkollektiv-innsbruck.com bzw. https://www.startnext.com/wackeres-innsbruck
Foto: Alex Pauli