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Schwarz-Grün gegen Violett

Kann man an diesem Wochenende zur Tagesordnung übergehen? Das will ich nicht. Das war sportlich ein toller schwarz-grüner Sonntag. Zuerst der Aufstieg der Wacker-Damen im Cup gegen die SPG FC Lustenau/FC Dornbirn Ladies (Frauen-Bundesliga), dann der Last-Minute-Sieg des FC Wacker Innsbruck II gegen die 2. Mannschaft des IAC und schließlich ein ungefährdeter 5:0-Erfolg der Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck im Stadtderby gegen den IAC. Aber die Gedanken sind im Osten von Österreich und bei den Menschen, die in den überschwemmten Gebieten um Hab und Gut bangen.

Sport ist da Nebensache

Zuallererst ist es mir ein Bedürfnis für die Landsleute in den vom Hochwasser betroffenen Landstrichen ein Stoßgebet zum Himmel zu richten. Ein Wetterphänomen bescherte weite Teile Österreichs selten dagewesene Regenfälle. In dieser Dimension muss man bis in das Jahr 1899 zurückschauen. Ganze Landstriche mussten evakuiert und Menschen mit Booten und Hubschraubern aus der Gefahrenzone gerettet werden. Ein Feuerwehrmann kam beim Auspumpen eines Kellers ums Leben. Sehr viele Landsleute verloren ihr Hab und Gut und andere müssen darum bangen. Da sind auch Schwarz-Grüne davon betroffen. 

Da ich selbst als unmittelbar Betroffener aufgrund eines Felssturzes ein halbes Jahr evakuiert gewesen bin und anfangs nicht wusste, ob mein Heim in einer Stunde noch stehen würde, kann ich mich gut in die Leidgeprüften der Unwetterkatastrophe hineinversetzen. Darum will ich den Leidtragenden alles Gute wünschen, sowie viel Kraft und Ausdauer. Den Einsatzkräften, dem Bundesheer und den Verantwortlichen der Rettungsorganisationen einen Dank aussprechen und gutes Gelingen wünschen!

Derbytime

Schwarz-Grün gegen Violett, was werden da für Erinnerungen wach! Da gab es einmal ein 9:0 am Tivoli für die Heimmannschaft. Anfang der Neunzigerjahre im letzten Jahrhundert kam es dann vor nicht einmal 1000 Zuschauern im ÖFB-Cup zu ersten Auseinandersetzungen der Fanlager: Schwarz-Grün gegen Violett. Ein paar Jahre später feierten die Violetten ihren Meistertitel in Innsbruck. Diese Feier wurde ihnen durch eine Niederlage versalzen und die zahreich mitgereisten Salzis wurden bei dere Meisterfeier aus dem Stadion gesungen. Leute in Violett haben den Rasen gestürmt, Rasenziegel gestohlen und die Tornetze zerschnitten. Das Band der einstigen „Westfront“ gegen Wien war endgültig zerschnitten. Mein Sohn war damals mit noch nicht einmal fünf Jahren bei seinem ersten Stadionbesuch Zeuge dieses Salzburger Vandalismus. Aber gehen mit mir die Pferde durch? Am Sonntag war nicht das violette Salzburg Gegner des FC Wacker Innsbruck, sondern der violette IAC. Da kann nicht mal Rede von einen Stadtrivalen sein, auch wenn es im Nachwuchs manchmal hoch her geht. Viele Schwarz-Grüne hegen auch Sympathien für den Klub am Innsbrucker ASKÖ-Platz. Der liegt auch nur gut zwei Kilometer vom Innsbrucker Tivoli entfernt und wird im Frühjahr (um den 12. April 2025) wieder ein toller Gastgeber für uns Schwarz-Grüne abgeben. Unser letzter Auftritt am ASKÖ-Platz endete mit einem späten Sieg des FCW. Ein tolles Spiel war auch das Rückspiel am Tivoli. Da schlugen die Innsbrucker „Violetten“ in den Schlussminuten mit dem Ausgleich zum 1:1 zurück. Tolle Erinnerungen.

Schützenfest

Nach den zwei Unentschieden gegen den SV Telfs und die WSG Juniors setzten sich die wackeren Ballesterer selbst etwas unter Druck. Einen neuerlichen Punkteverlust wollte man tunlichst vermeiden. Gaben die Violetten vor zwei Jahren noch einen sehr gefährlichen Gegner ab, war das am Sonntagnachmittag anders. Beide Teams gingen ersatzgeschwächt in diese Begegnung. Wacker verlor nach 15 Minuten mit Okan Yilmaz auch noch seinen Goalgetter. Trotzdem schien die Führung für die Hausherren nur eine Frage der Zeit zu sein. Aber was habe ich in den vergangenen Wochen wegen des „schnörkellos“ geschrieben? Wacker agierte zu verspielt und mitunter auch zu eigensinnig. So ging es torlos in die Pause. Und danach? Trari, trara die Post ist da. Gesehen habe ich die nicht, aber die Post ist abgegangen und der Tivoli stand Kopf. Die 2.312 Zuschauer bekamen einen spielfreudigen FC Wacker Innsbruck und fünf Tore ihrer Mannschaft zu sehen. Und damit war ein heillos überforderter IAC noch gut bedient. Lukas Tauber im Tor der Hausherren verbrachte ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber einen äußerst gemütlichen Wellnesstag am Tivoli und kann sich nun tiefenentspannt auf das Spitzenspiel um die Tabellenführung am nächsten Sonntag (10:30 Uhr) in St. Johann vorbereiten. Auf zum Frühschoppen in die Heimat des FCW-Fanclubs Unterland. Dass mir die frühe Anstoßzeit ja niemand als Ausrede missbraucht!

Schwarz-grüner Hattrick

Den Beginn des Wacker Drippelpacks machten die Damen des FC Wacker Innsbruck im Sportland Niederösterreich Frauen Cup gegen die SPG FC Lustenau/FC Dornbirn Ladies und stehen mit einem 3:1 Heimerfolg in der 3. Runde. Eine couragierte Vorstellung der Wacker-Damen brachte einen verdienten Heimsieg über den Bundesligisten. Jetzt heißt es auf die Auslosung warten. Ein weiteres Heimspiel im Cup gegen einen höherklassigen Gegner ist allerdings sehr wahrscheinlich.
Das zweite Spiel des schwarz-grünen Hattricks war dann nicht weniger spannend. In einem nervenaufreibenden Derby gegen den IAC II konnte unsere 2. Mannschaft dank eines Treffers von Ramo Buljubasic in der 87. Minute einen knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg feiern. Die jungen Wackerianer waren spielbestimmend, brachten aber lange den Ball nicht im Tor unter.

Foto: Alex Pauli

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Autor: Rudolf Tilg

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