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Der Tivoli ist Schwarz-Grün

Was für ein Wochenende im Innsbrucker Tivoli! So viele heimische Tore sah Wackers Heimat wohl noch nie. Am Freitag schoss die Herren-Kampfmannschaft der Schwarz-Grünen den SV Wörgl in der Regionalliga Tirol mit 6:0 aus dem Stadion. Am Samstagnachmittag ließen die schwarz-grünen Damen in der 2. Frauen Bundesliga nichts anbrennen und besiegten den FC Pinzgau-Saalfelden souverän mit 3:0. Direkt im Anschluss an dieses Spiel schoss unsere 2. Frauenmannschaft gegen die Damen des FC Kössen aber gänzlich den Vogel ab. Das blutjunge Team hat dabei 18 Mal getroffen und kein Gegentor erhalten. 27:0 schwarz-grüne Tore in Tirols Fußballtempel. Wie sagte einst Andreas Hofer zu Mantua nicht? Ach, wie schießt ihr gut. Dagegen wirkte der 4:2-Sieg des FCW II gegen ESV Hatting-Pettnau schon fast bescheiden.

Fußball verbindet

Manchmal zeigt der Fußball seine hässliche Fratze. Wie zuletzt in Wien-Hütteldorf. Leider ist auch der Rassismus und die rechte Propaganda immer wieder ein Thema. Das widerspricht aber ganz und gar der Philosophie des Fußballs. Die Integration wird gelebt und funktioniert. Vom Nachwuchs bis zu den Kampfmannschaften. Fußballer, die aus unterschiedlichen Ländern stammen, bilden zusammen mit einheimischen Spielern ein Team. Unser FC Wacker Innsbruck ist das beste Beispiel dafür. Der Fünfachtorschütze vom Freitag, Bright Owusu beeindruckt Freund und Gegner und ist nach kurzer Zeit schon Publikumsliebling am Tivoli. Brights Heimatland ist Ghana. Mouhamed Sy und Mame Ndiaga Wade sind aus dem Senegal. Ethan Scala aus den USA. Daniel Francis Herkunftsland ist Nigeria. Hassine Refai stammt aus Tunesien. Abdoulaye Gueye: Italien/Senegal. Kyrylo Daniliev: Ukraine. Ondrej Jakubov: Slowakei. Shaked Wexler: Frankreich. Lucas Scholl: Deutschland. Und ich liebe dieses Team. Und wie man nach jedem Spiel zu sehen bekommt bilden unsere Fans und das Team zusammen eine Einheit. Das Zauberwort heißt „gegenseitiger Respekt“. Warum funktioniert das nur beim Sport?

Meine zweite Familie

Das Wochenende ist da und man weiß, was zu tun ist. Wacker ruft und viele folgen diesem Lockruf. Dabei geht es längst nicht nur um Sieg, Niederlage, oder 90 Minuten Fußball. Man kommt an, trifft seine „zweite Familie“ und lebt seinen Verein. Bei Auswärtsspielen nicht selten einen ganzen Tag lang. In Zeiten des Profifußballs waren das zumeist sogar „Tag und die Nacht“. Nicht nur ich könnte Bücher füllen. Vor den Heimspielen geht es für mich regelmäßig zum Pradler Friedhof in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tivoli. Zu meiner Andrea. So auch am Freitag vor dem Spiel gegen den SV Wörgl. Ein ewiges Licht erstrahlt für Andrea in meinem Herzen. Und in den Herzen der Tivoli Nord. Auf deren Gedenktafel für ihre verstorbene Freunde und Freundinnen und beim Gedenkturnier. „Immer bei uns“ steht nicht einmal einen Steinwurf vom Tivolistadion entfernt. Was gibt es Schöneres? FC Wacker Innsbruck, ich liebe dich!

Was für ein Spiel!

Ein schnelles Tor unserer Nummer 24, Bright Owusu, eröffnete das Spitzenspiel der Regionalliga Tirol gegen den SV Wörgl. In Folge wurden die besten Chancen vernebelt. Aber dann ging es Schlag auf Schlag. Als wäre die Stadiontechnik hängen geblieben – Tor im Tivoli – Bright Owusu, Bright Owusu, Bright Owusu und wieder Bright Owusu. Das 6:0 vor 2.074 Zusehern durfte Adrian Lechel beisteuern. Was für ein Spiel! Das hätte ein historischer Sieg werden können. An einem 6:1-Sieg gegen den SK Rapid kann ich mich noch gut erinnern. Da hat Rapid Legende Michael Konsel nach dem Spiel ins Mikrofon gesagt, dass die Innsbrucker eine „Hösche“ mit ihnen gespielt hätten. Hier zu Lande spricht man von einem „Mischer“ und den hat der Wacker am Freitag mit den Unterländern gespielt. Rund 65 Nachwuchsspieler des SV Wörgl ließen sich dadurch ihre fröhliche Stimmung nicht nehmen und ein paar davon feierten nach dem Schlusspfiff im strömenden Regen mit den Schwarz-Grünen. Dann kommt man in die Fanzone zurück, findet Anschluss und Gespräche, wird geherzt, gedrückt, und auch schon mal abgebusselt. Wacker Innsbruck, ich liebe dich! Habe ich das schon erwähnt?

Tag des Mädchenfußballs am Tivoli

Zahlreiche Mädels sind dem Aufruf des ÖFB und TFV gefolgt. Das war ein gelungener Tag. Die Teilnehmerinnen wurden vom Team der Ehrenamtlichen des FCW verköstigt. Erfolgreich war der Tag auch für die schwarz-grünen Damen. Die Meldung vom Sauwetter und Schneefall bis zu einer Höhe von 1200 Metern wurde vorhergesagt. Ich aber musste aufpassen, dass ich in der ersten Halbzeit des Spiels unserer Damen gegen Pinzgau Saalfelden keinen Sonnenbrand bekam. Unsere Mädels haben kaum Chancen der Gegnerinnen zugelassen und sehr souverän mit 3:0 gewonnen. Mittlerweile war es jedoch um mindestens acht Grad kälter und es hat geschüttet. Aprilwetter am Tivoli. Das dürfte aber die zweite Mannschaft der Wacker-Damen eher angespornt haben. Das Ergebnis war ein 18:0 gegen die Damen des FC Kössen und die Tabellenführung in der Tiroler Frauen Landesliga. Auch die zweite Mannschaft der Herren nähert sich der Tabellenspitze an. In der Wiesengasse wurde Hatting-Pettnau mit einer 4:2-Niederlage nach Hause geschickt. In der Tabelle liegen die jungen Schwarz-Grünen nur mehr einen Zähler hinter der Tiroler Zugspitze. Auf geht’s, gemma Berge versetzen!

Für die Kampfmannschaft geht es am Samstag um 16 Uhr ins Zillertal zum SV Fügen. Zweiter gegen den Ersten. Die Fügener befinden sich drei Punkte hinter dem FCW in der Lauerstellung. Mit einem Auswärtssieg könnten wir vorerst auf Wiedersehen sagen. Aber gegen Ex-Wacker-Urgestein, Alex Gründler und Co, wird das alles andere als ein Spaziergang. 

Aufruf zur Hilfe für eine Tiroler Familie

Der „Benefizverein Reini Happ und Freunde“ hat am Tivoli mit Unterstützung des FC Wacker Innsbruck Spenden für eine vierköpfige Familie aus Mutters gesammelt. Der dreijährige Bub der Familie ist schwer krank und benötigt intensive Betreuung. Die Last lastet auf den Eltern, und jetzt ist auch noch die Mutter schwer erkrankt. Manchmal agiert das Schicksal einfach nur brutal und jede Hilfe wäre dringend notwendig!
Spendenkonto
BIC: RZTIAT22322
IBAN: AT10 3632 2000 0734 1563

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Autor: Rudolf Tilg

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