Aller guten Dinge sind drei
Menschen lieben es, Ordnung in ein System zu bringen. Da gibt es gewisse Zahlen, die haben es in sich: die Zwölf, die Sieben, die Vier. Aber vor allem die Drei. Fragt man Mitglieder der Feuerwehr, hört man oft, dass Brandereignisse in Dreierfällen auftauchen. Wenn Sie Ihren Kids einen Countdown geben, dann doch auch von Drei weg, oder? Und wenn Sie an der Tür klopfen, ganz ehrlich, dann doch auch meist dreimal? Aller guten Dinge sind nun einfach – drei. Fun Fact: am Samstag treffen wir den SK Ebbs. Zum wievielten Mal in diesem Jahr? Raten Sie mal…
All the good things
Dabei hat diese Redewendung gar nichts mit dem Wunsch nach Regelmäßigkeit zu tun, nichts mit der Suche nach Zahlenmystik oder kosmischen Sonderbarkeiten. Sondern mit Law and Order. Sie stammt aus dem Mittelalter, als hier bei uns, bei den um die Dorfeiche, Linde oder den Bierkessel tanzenden Germanen drei Mal im Jahr eine Ratsversammlung gehalten wurde und ein Angeklagter dabei genau drei Chancen hatte, sich den Richtern zu stellen. Erschien er auch beim dritten Mal nicht zur Verhandlung, wurde er in Abwesenheit verurteilt. Auf altgermanisch hießen diese Gerichtsversammlungen „Thing“, es hieß also ursprünglich „Aller guten Thinge sind drei“. Ah, weg ist die ganze Romantik aus diesem Spruch, ganz nüchtern betrachtet. Dabei begegnet uns die Drei so dermaßen oft. Wie auch der SK Ebbs. Und das in diesem Jahr auch gleich in drei unterschiedlichen Duellen: als Testspielgegner, im Cup, und nun in der Liga. Zum Auftakt im Februar war ein lockeres Freundschaftsspiel angesetzt. Wobei, ganz so locker war es dann doch nicht vor den 100 Zuschauern in der Glonner Arena, vor allem mit dieser Vorgeschichte. Denn nur wenige Monate vorher lag man im heißen, alles entscheidenden Duell mit den Unterländern. Und diese hatten das bessere Ende für sich, den rettenden 6. Platz in der damals noch zu Recht so bezeichneten Tirol Liga, direkt vor den Innsbruckern. Unter anderem durch den Sieg gegen die Schwarz-Grünen im Frühjahr. Oder genau gesagt: exakt durch diesen Sieg. Drei Punkte weniger für die einen, drei Punkte mehr für die anderen – Wacker wäre knapp vor den Grün-Weißen gelegen und hätte sich den mit dem Klassenerhalt verbundenen Abstieg in Liga fünf erspart und bereits im vergangenen Jahr in der Regionalliga Tirol gespielt. Ein Jahr verloren – oder ein Jahr gewonnen? Um als Verein, als Mannschaft zu wachsen und sich zu konsolidieren, war das wohl nicht die schlechteste Zeit. Und man trifft die alten Freunde ja wieder, die ersten acht der ehemals so beliebten Hypo Tirol Liga finden sich jetzt allesamt in eben dieser Regionalliga Tirol, die zur neuen Tiroler Liga mutiert ist. Eine selten sinnlose Reform, mit der man nun halt leben muss. Für Ebbs war es der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, als man sich in der Relegation gegen den SV Hall durchsetzte. Drei Tore fielen in den beiden Duellen, der Heimsieg reichte, Ebbs war oben.
Tiroler Dreierlei
Und machte sich ganz gut in der Regionalliga. Im Grunddurchgang erzielte man zwar die drittwenigsten Tore, aber genug, um im oberen Playoff zu landen. Dort hatte man mit dem Aufstieg in die dritte Liga nichts zu tun, aber eben auch nichts mit dem Abstieg. Drei Remis bei zwei Siegen und fünf Niederlagen waren aber irrelevant für das weitere Fortkommen. Selbstbewusstsein für die Saison hat man sich bei Wacker geholt. Etwa mit drei Toren in den letzten 25 Minuten zum Testspielsieg im Februar. Dabei waren es gerade die Innsbrucker, die dieses Selbstbewusstsein wieder zu zerbröseln begannen, als sie am 1. April den höherklassigen Gegner mit 3:2 aus dem Tirol-Cup warfen. Das dritte Tor durch Popovic fiel dabei erst in der 97. Minute. Mit dem Cuperfolg wurde es nichts für Innsbruck, dafür aber mit dem Aufstieg. Man war nun also wieder in derselben Liga, das dritte Duell in diesem Kalenderjahr. Und für Ebbs könnte diese Saison nicht unterschiedlicher sein. Drei Teile sozusagen. Im Pokalbewerb souverän wie sonstwer, Oberndorf und Oberlangkampfen wurden mit gesamt 9:0 Toren aus dem Weg geräumt. Der Ligastart allerdings war weniger erfreulich. Gegen St. Johann und Wörgl verloren, drei Tore geschossen, mehr als doppelt so viele erhalten. In den ersten drei Partien gleich gar kein Dreier. Und dann der Turnaround, Teil drei des Spieljahres: zu Hause 3:0 gegen Kundl, 6:0 gegen Völs, 2:0 gegen Kematen. In den vergangenen Partien dreimal ohne Gegentor daheim, drei Remis, drei Siege. Diese zwölf Punkte brachten sie in die obere Tabellenhälfte.
Aller guten Dinge sind drei
Jetzt spielen sie also gegen den Tabellenführer. Das Team mit den dreimal zwei Wurnigs, Schwaighofers und Dindls, mit dem für drei Jahre bei Wacker im Nachwuchs kickenden Maximilian Pfeifer, mit dem recht jungen Altersdurchschnitt von dreiundzwanzig Jahren, wartet auf die Innsbrucker. Ein Kader, der sich lange kennt, denn zwei Drittel der Spieler stammen aus dem eigenen Nachwuchs. Als geschlossenes Mannschaftsgefüge tritt man im ersten von drei Spielen in dieser Saison gegen Ebbs an. Drei, fragen Sie? Ja, in der nächsten Cup-Runde wartet am 9. November erneut Ebbs. Aller guten Dinge sind eben drei…