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Prost!

 „A Achtl.“ – „Rot oder weiß?“ – „Sliwowitz.“ Ganz ehrlich, manchmal weiß ich nicht, ob ich über Helmut Qualtingers trockene Darstellung des Alltags lachen soll oder es als Anleitung nehmen. Nach solchen Wahlnächten wie in dieser Woche eher zweiteres. Wobei, zwecks Zeitverschiebung schon zum Frühstück auch ein bisserl ein harter Tagesbeginn. Gut, dass es auch eine andere Art gibt, zu einem Achterl zu kommen – etwa, in dem man das Sechzehntelfinale im Tiroler Cup übersteht…

Ein Achterl

Der Gegner dabei ist kein ganz unbekannter. Um nicht zu sagen, ein langjähriger Zeitgenosse. Seit August 2022 ist man dem SK Ebbs bereits fünfmal gegenübergestanden: dreimal in der Liga, einmal im Testspiel, und einmal in eben diesem Cup, den man auch als letztes Pflichtspiel 2024 bestreiten wird. Sieg-Niederlage-Niederlage-Sieg-Sieg. Punkteteilung mag man nicht zwischen Innsbruck und Unterland. Sechs Punkte im Ligaalltag, und ein spannender Pokalfight mit einem freudestrahlenden FC Wacker. Es war das Achtelfinale im heurigen April, ein mustergültiger Start für die Schwarz-Grünen durch Shaked Wexler, der schon in Minute 2 die Führung herstellte. Dass dann Namen durchs Tivoli schallten, die an vergangene Jahre im Tivoli erinnerten, war so etwas wie ein ungeliebter Scherz am heurigen 1. April, denn Gruber und Kitzbichler drehten das Spiel zu Gunsten der Ebbser. Daniel und Florian, nicht dass es hier zu Verwechslungen kommt. Aber Wacker gab nicht auf, im Gegenteil, man investierte alles in Halbzeit zwei, erzielte durch Mame Ndiaga Wade den Ausgleich und – als alle schon mit dem Elfmeterschießen rechneten – erlöste Marko Popovic die 1857 Zuschauer durch seinen Treffer in der 97. Minute. Naja, nicht ganz alle, denn es war eine nicht allzu kleine Abordnung aus Ebbs auch ins Tivoli gekommen. Und diese mussten, wenn sie den Weg auch im Oktober auf sich genommen haben, gleich eine zweite Niederlage verdauen. Denn der FCW, mittlerweile wieder in derselben Liga wie Ebbs angekommen, zeigte in Runde 10 der laufenden Saison den Ebbsern erneut die Grenzen auf, diesmal jedoch ohne einen Gegentreffer zu kassieren. Bright Owusu in der 14. Minute, Stefan Lorenz in der 55. und als Tüpfelchen auf dem i nochmals Owusu in der 94. stellten mit einem 3:0 die aktuelle Hierarchie klar.

Ein halbes Achterl

Die Kartenstatistik dieses Spiels zeigte ebenfalls, dass Ebbs spielerisch nicht allzu viel zeigen konnte: fünfmal Gelb für die Gäste, nur eine für Philipp Viertler auf der anderen Seite. Die Saison für Ebbs gut wiedergespiegelt in einem Match. Denn der Tabellenrang täuscht etwas über die wahre Stärke hinweg. Man ist stolzer Fünfter und trotzdem im Mittelfeld gefangen. Um einen Rang besser dazustehen, würde man fünf Punkte mehr benötigen. Hätte man eben diese weniger, wäre man gleichauf mit Völs, dem Tabellen-Elften. Auf die Tabellenspitze fehlen 17 Zähler, nur einen einzigen mehr hat man in dieser Saison selbst gesammelt. Was man ihnen aber zugutehalten muss, ist ihr Offensivverhalten. Nur sechs Teams haben ein positives Torverhältnis, nur drei Mannschaften mehr Treffer erzielt als die Ebbser. Mit dieser durchmischten Bilanz geht es jetzt ins Sechzehntel-Finale. Dort war man in den letzten Jahren stets Gast, wenn auch nicht ganz ohne Schwierigkeiten. 23/24 konnte Mayrhofen erst im Elfmeterschießen aus dem Bewerb geworfen werden, im Jahr davor gegen Schönwies/Mils wurde erst in Minute 81 alles klargemacht. 21/22 wurde Rinn/Tulfes gerade noch besiegt, nachdem man fast eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben hätte. Das letzte Mal Endstation im Sechzehntelfinale war am 8. September 2020, als man sich mit einem 1:4 gegen Mayrhofen in Eingenquarantäne begab.

Aufs Wohl!

Auf die eine oder andere Art folgt diese auch am Samstag Abend. Ein Team wird den Pokalbewerb verlassen, beide aber in die Pflichtspiel-Winterpause gehen, um erst im März wieder aufs Feld zurückzukehren. Wäre schön, wenn dies für den FC Wacker vor den Testspielen gegen die Grasshoppers und Altach-Amateure mit einem Erfolg geschehen würde. Achtelfinale statt Frustachterl. Wer aber lieber eine Halbe, sprich ein Bier – besser ein Freibier – haben will, muss am Samstag schnell sein. Der Sportliche Leiter der Ebbser und zugleich Ex-Wacker-Stürmer Markus Unterrainer spendiert den Wacker-Fans die ersten 100 Bier. Zum Wohl!

Bild von Denis Azarenko auf Pixabay

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Autor: Stefan Weis

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