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Die Zukunft ist Schwarz-Grün

Der FC Wacker Innsbruck überwintert im TFV-Cup. Das vorgezogene Cupspiel beim Ligakonkurrenten SK Ebbs konnten die Schwarz-Grünen souverän mit 4:0 für sich entscheiden.

Mehr als souverän

Die Herbstsaison ist gelaufen und das Jahr kann zumachen. Bald klingelt der Advent und die „stille“ Zeit beginnt. Aber der FC Wacker Innsbruck trainiert noch bis zum Ende des Monats und absolviert dabei zwei Testspiele gegen die Grasshoppers aus Zürich und den SC Altach Juniors. 

Mit dem abschließenden 4:0 Erfolg im TFV-Cup hat es in der Herbstsaison auch bei den Gegnern ordentlich geklingelt. 65 Mal hat es in den sechzehn Pflichtspielen des Herbstes eingeschlagen. 46-Mal in der Regionalliga Tirol und 19 Mal im TFV-Cup. Bei letzterem hat man dabei überhaupt kein Gegentor kassiert und in der Meisterschaft lediglich deren drei. Überhaupt ist der FC Wacker Innsbruck seit 4. November 2023 in der regulären Spielzeit ungeschlagen. Verloren wurde lediglich das Elfmeterschießen im TFV-Cup-Viertelfinale der letzten Spielzeit gegen die damalige sportliche Nummer zwei im Land, die SVG Reichenau.

Kampfbetontes Spiel

In der Glonner Arena in Ebbs ging es am Samstag hoch her. Dem Vorspiel des Nachwuchses ist das Highlight um 14 Uhr im TFV-Cup zwischen dem SK Ebbs und dem FC Wacker Innsbruck gefolgt und wer bis dahin nicht genug vom Fußball hatte, konnte im Anschluss ein weiteres Nachwuchsspiel sehen. Bei herrlichem Herbstwetter durfte der SK Ebbs 1200 Zuschauer begrüßen. Hinter dem Wilden Kaiser erwarteten den FCW elf „wilde“ Kicker des SK Ebbs. In der ersten Halbzeit dieser Begegnung ging es ordentlich zur Sache. Die Hausherren haben um jeden Millimeter des sehr holprigen Rasens gefightet. Daran konnte auch die frühe Führung der Innsbrucker nichts ändern. Das Gute daran war, dass die Schwarz-Grünen voll dagegen gehalten haben. Das holprige Geläuf machte den technisch beschlagenen Schwarz-Grünen des Öfteren einen Strich durch die Rechnung. Dies war ein interessanter Cup-Fight und in den ersten 45 Minuten zeitweise eine „vogelwilde“ Partie. Trotz beinharter Zweikämpfe wurde die Begegnung nie unfair. Es war manchmal zu schnell für das Urteilsvermögen des Unparteiischen. Aber in der zweiten Halbzeit waren die Hausherren chancenlos und ab da war der Aufstieg der wackeren Innsbrucker nie gefährdet. Die Fans des FCW haben ihre Mannschaft voller Euphorie in den Winter verabschiedet. Ja, ist denn schon Weihnachten? „Klingeling- der FCW wird Meister“, schallte es da sehr nahe an der Grenze zu Bayern durch die Arena am Waldrand. Das dürfte man bis nach München vernommen haben. Außerdem hat sich die „Tivoli Nord“ mit einem Spruchband beim SV Kematen bedankt!

Ein Fußballfest

Die 5929-Seelen-Gemeinde Ebbs erlebte ein Fußballfest. Ex-Wacker Spieler Markus Unterreainer hat 100 Freibier spendiert. Der sportliche Leiter des Heimvereins in den Farben des Gegners. Zumindest zeitweise. Das sieht man auch nicht alle Tage. „Unti“ hat von 2008 bis 2010 59 Spiele für den FC Wacker Innsbruck absolviert und war somit einer der Aufstiegshelden des Jahres 2010. Unvergessen bleibt das letzte und entscheidende Saisonspiel gegen die RB Juniors in Pasching vor über 4000 mitgereisten Schwarz-Grünen. (2:0; beide Tore Marcel Schreter). 

Vor dem Spiel in Ebbs hat sich das Publikum nicht schlecht gewundert. Ein Kleinbus rollte über den ohnehin schon ramponierten Rasen. Und das deswegen, weil die Firma Glonner den SK Ebbs diesen Bus sponserte. Aus dem Bus kletterten lauter kleine Ebbser. Die Einlaufkinder, für die das ein Riesenerlebnis gewesen ist. Die Stimmung im Gästesektor wurde dann während der 90 Cupminuten immer genialer und fand ihren Höhepunkt in der Siegesfeier nach dem Spiel. Für einige unserer Fans sind diese Spiele die tollsten, die sie je erlebt haben.

Ein Blick zurück

Eine subjektive Sicht zurück. In einem halben Jahrhundert Wacker habe ich sehr viele schöne und tolle Momente erlebt. Immer und immer wieder. Auf Sonne folgte ein Regen und umgekehrt. Auch in den vergangenen zwanzig Jahren war das mitunter so. Der Sonnenschein war in dieser Zeit, ganz entgegen der Erderwärmung, jedoch eher selten und der Erfolg rar. Vielmehr hat man zumeist lediglich an „Erfahrung“ gewonnen. Oft war es mehr ein Dahinvegetieren und ein Überlebenskampf. 

Das tollste Jahr erlebte ich nach dem FC Tirol Konkurs 2002/03 in der RLW. Was hatte die Mannschaft um Schreter und Co für einen Spirit und was herrschte damals für eine Aufbruchstimmung um die Schwarz-Grünen! Seit dem ersten Spiel in der Tiroler Liga ist es nun ähnlich wie damals. Was wir nicht alles hinter uns gebracht haben. Zuvor war der schwarz-grüne Karren festgefahren. Man musste ums pure Überleben kämpfen. Um den Verein, der eine Perspektive haben soll, mit Damenabteilung, mit Nachwuchs in dieser Größe aufrechtzuerhalten, mussten neue Wege versucht werden. Das Ergebnis kennen wir. Oft ist ein Gewitter reinigend. Die Luft wird klarer und das Wetter danach ruhiger. Ein Glücksfall war das keiner. Denn mir wäre es sehr viel lieber gewesen, wenn wir weniger Diskussionen und Nerven verbraucht hätten und nicht im Amateurfußball gelandet wären. Man bedenke, was möglich gewesen wäre, wenn sich die Partnerschaft mit dem LAFC noch zu Zweitligazeiten ergeben hätte…

Außerdem muss ich regelmäßig an die Verbands-Ungereichtigkeiten denken, wenn ich einen Blick in die RLW werfe. Dem FC Dornbirn ist exakt das selbe wie dem FCW passiert. Keine Zulassung für die 2. Liga aufgrund mangelnder finanzieller Ausstattung, Konkurs der GesmbH. Die Dornbirner wurden in die Regionalliga West eingegliedert, ihre zweite Mannschaft nicht in die letzte Liga verfrachtet. Wie es dem FCW dagegen ein Jahr zuvor ergangen ist, wissen wir alle (Eingliederung in Tiroler Liga; FCW II wurde in 2. Klasse versetzt). Und wir wissen auch alle, wer dafür verantwortlich ist! Der TFV ist uns allen eine Antwort darauf schuldig. Interessanterweise wird darüber in Tirol der Mantel des Schweigens gelegt. Nur, wir Wackerianer werden das ganz sicher nicht vergessen!

Blick nach vorne

Am Freitag fand die außerordentliche Mitgliederversammlung des FCW statt. Es ging dabei lediglich um eine Formsache. Dennoch war diese gut besucht und hat für einige lange gedauert. Dabei hat der schwarz-grüne Präsident Hannes Rauch von einer positiven Zukunft gesprochen und sich für die grandiose Unterstützung bei den Mitgliedern und den Fans bedankt. Benny Tran, Vizepräsident des strategischen Partners LAFC, schlug in dieselbe Kerbe. Benny freut sich, dass so viele Fans hinter dem Verein stehen und ist jedes Mal begeistert, wenn er unsere Spiele vor Ort verfolgt. Es bereitet dem LAFC große Freude, die Entwicklung der Partnerschaft zu verfolgen. Sie sind sich bewusst, dass es nach jedem gelungenen Aufstieg sehr viel schwieriger werden wird. Jedoch sei diese Partnerschaft langfristig ausgelegt. Er sieht den Verein auf einem absolut positiven Weg und bedankt sich bei allen, die diesen mitgehen. Sehr positiv anzumerken wäre, dass sich einen Tag vor dem Cupspiel in Ebbs, die halbe Mannschaft des FCW nicht hat nehmen lassen, bei der Mitgliederversammlung zu erscheinen. Für alle stellvertretend die Worte von Daniel Francis, unserer Nummer 4: „I love FC Wacker Innsbruck“

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Autor: Rudolf Tilg

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