Schwarz-grünes Frühlingserwachen
Die Schwarz-Grünen haben sich am 9. November 2024 mit einem souveränen 4:0-Sieg im TFV-Cup (Ebbs) in die Winterpause verabschiedet und sind in diesem Kalenderjahr bis auf das Elfmeterschießen im TFV-Cup-Viertelfinale im Duell mit der SVG Reichenau ungeschlagen geblieben. Nach den Testspielen gegen die AKA Tirol U18, SC Imst, FC Kitzbühel und den FC Kufstein hat sich daran nichts geändert. Wackers Kasten ist da blütenweiß geblieben und in den gegnerischen Toren hat es wie am Fließband geklingelt. Nach dem Trainingslager am Lago di Garda (dem Meer der Tiroler) trafen die Schwarz-Grünen am Freitagabend auf den SK Bischofshofen. Und ging in dieser „Generalprobe“ prompt baden.
Die Testspiele
Der Test gegen das Akademie U18 Team von Michi Baur ist papierformmäßig verlaufen. Selbiges kann man gegen das beste Amateurteam Westösterreichs nicht behaupten. Es ist schon bemerkenswert, dass der SC Imst als Spitzenreiter der Regionalliga West sich keine einzige Torchance erspielen konnte. Die Oberländer wirkten in diesem Spiel platt, wie nach einem Marathon. Gegen den FC Kitzbühel folgte ein Scheibenschießen. Mit dem 0:6 waren die Unterländer noch gut bedient. Der FC Kufstein konnte zwar optisch einigermaßen mit den Schwarz-Grünen mithalten. Der 3:0-Erfolg der Innsbrucker war trotz einiger vielversprechender Chancen des Gegners hochverdient. Und nach intensiven Trainingseinheiten im Trainingslager kam es Freitagabend zum Abschlusstest gegen den SK Bischofshofen 1933. Und Wacker hat diesen ergebnistechnisch nicht bestanden. Die Folge war das erste Gegentor der Testspielserie und die erste Niederlage seit November 2023 (Natters). Wenn auch lediglich im letzten Probegalopp. Man könnte auch behaupten, man wollte die Spieler und Trainer unseres Auftaktgegners FC Volders in deren Wohnzimmer täuschen. Ob das gelungen ist, werden wir am Freitag sehen.
Lehrreiche Niederlage
Nun stellt sich die Frage, ob der FCW in den ersten Testspielen so derart stark war, oder die Gegner so erschreckend schwach? Weder noch könnte die Antwort sein. Es handelt sich um Testspiele in der Vorbereitung. Neben taktischen Experimenten werden auch verschiedene Aufstellungsvarianten ausprobiert und man sollte das intensive Trainingsprogramm in der Vorbereitung auf die Saison nicht unterschätzen. So war die Niederlage in Volders gegen den SK Bischofshofen der wahrscheinlich aufschlussreichste Test vor dem Ligastart am Freitag (19 Uhr) gegen den FC Volders. Einen Test mit derartig hohem Niveau sieht man nicht alle Tage. Das Tempo glich einem Meisterschaftsspiel und Freund und Feind haben sich absolut nichts geschenkt. Nach dem 3:0-Sieg gegen den FC Kufstein war Wackers Trainergespann nicht restlos zufrieden. Es wurden einfach zu viele Möglichkeiten leichtfertig liegen gelassen. Im Spiel gegen Bischofshofen sollte sich das in jeder Hinsicht wiederholen. Die Schwarz-Grünen agierten im fahlen Licht des Volderer Flutlichts mit einer Vielzahl an hochkarätigen Tormöglichkeiten. Oftmals haben nur Millimeter gefehlt. Knapp daneben ist aber eben auch vorbei. Optisch schien diese Begegnung gegen den Tabellensechsten der Regionalliga West ausgeglichen, aber in puncto Torchancen hatten die Innsbrucker ganz eindeutig die Nase vorn. Durch ein Missverständnis in Wackers Hintermannschaft konnte der SK Bischofshofen diesen Test für sich entscheiden. Der FCW übte sich in dieser Phase auch im ungewohnten Schwimmen der Hintermannschaft. So kann man sich selbst außer Tritt bringen. Darum war diese unnötige Niederlage wohl der aufschlussreichste Test in der Vorbereitung. Das sollte als Warnung dienen.
Damenfußball am Weltfrauentag
Am Weltfrauentag am Samstag bei Kaiserwetter spielten die Damen des FC Wacker Innsbruck in der 2. Frauen Bundesliga gegen die Rot Weiss Rankweil Damen. In den ersten 45 Minuten hatten die schwarz-grünen Ladys auch alles im Griff und haben mit 2:0 geführt. Aber wie schon in der Vorwoche beim GAK, starteten die Innsbruckerinnen die zweite Halbzeit mit einem unnötigen Gegentreffer. In der Schlussphase stand eine souverän geführte Partie am Tivoli W1 fast noch auf der Kippe. Dank Torfrau Sofia Gabriel holte man aber den ersten vollen Erfolg im Frühjahr. Mit dem 2:1-Sieg festigten die Damen des FC Wacker Innsbruck ihren 4. Tabellenplatz. Sechs Punkte vor den roten Teufelinnen aus Graz.
Von Nachwuchs und Damensektion
Wir wollen auch unsere Jüngsten vor den Vorhang holen. Wackers U7, U9 und U11 konnten an diesem Wochenende in Tirol Turniersiege feiern. Die 1. Mannschaft des FC Wacker Innsbruck ist natürlich das Aushängeschild des Vereins. Im Herbst lockte der Tiroler Viertligist knapp 2.300 Zuschauer im Schnitt zu den Heimspielen auf den Tivoli. Die Zukunft der Schwarz-Grünen hängt von der Performance dieser Mannschaft ab. Nicht vergessen sollte man aber die Nachwuchsarbeit. Vom Fußballkindergarten bis zur 2. Mannschaft des FCW. 200 schwarz-grüne Nachwuchsfußballer und Fußballerinnen kämpfen in ihren jeweiligen Leistungsstufen um Punkte und Turniersiege. Aber auch der Damenfußball hat bei Wacker Tradition. Und das schon seit 1979. Damals standen erstmals Frauen in Schwarz-Grün auf dem Feld und spielten gegen Teams aus Bayern. Nach zwischenzeitlicher Einstellung der Abteilung und deren Wiederkehr in den Zweitausendern boomt aktuell die Damensektion des Vereins. 50 Frauen und Mädchen haben den Fußball als Hobby und Leidenschaft entdeckt. In der 2. Frauen Bundesliga und in der Tiroler Landesliga (Wacker Damen II). Da ist der Fußball weit mehr als nur Hobby!
Nun freuen wir uns alle auf den Saisonstart der Herren am kommenden Freitag um 19 Uhr. Lasst die Westtribüne aus allen Nähten platzen und bringt das Tivoli zum Beben. Michi Streiter (Wackers Rekordspieler mit 482 Pflichtspielen) und sein FC Volders wollen in Tirols Fußballkathedrale überraschen, doch wir wollen den FCW siegen sehen.
Foto: Daniel Schönherr