Der kleine Umzug zum großen Abend
Wenn der Cup ruft, folgt man ihm. Und manchmal auch gleich ins Stadion des Gegners. Oder, wie im Falle des IAC: Man ruft zum Duell – trägt es aber im Wohnzimmer von Wacker aus.
Der ASKÖ-Platz, Heimstätte der violetten Athletiker, musste wegen Flutlichtmangel, logistischen Herausforderungen und – sagen wir’s ehrlich – Platzmangel kapitulieren. Über 2.500 Zuschauer pro Wacker-Heimspiel, sogar 5.900 gegen die WSG Juniors, sind halt keine Unterhaus-Realität.
Die Historie – eine Stadt, zwei Wege
Gegründet wurde der IAC 1919, nur ein paar Jährchen nach dem FCW. Beide gehören zu den Urvätern des Tiroler Fußballs, gründeten gemeinsam mit Germania, Rapid, Veldidena und dem ISV den Gauverband – heute als TFV bekannt. Anfangs noch mit Bergschuhen und Regelunklarheiten unterwegs, kreuzten sich die Wege regelmäßig. Inklusive einem frühen 8:0 für Wacker – und einer gemeinsamen Liebe zum Fußball.
Doch dann kam, was kommen musste: Wacker zog davon. Europacupnächte, Meistertitel, Mitropacupsieg, Champions-League-Quali. Innsbruck wurde zur Tiroler Hauptstadt des Fußballs – und Wacker ihr Botschafter. Der IAC? Blieb solide. Regional. Volleyball wurde gespielt. Eishockey auch mal. Man pendelte durch die Ligen.
Das Hier und Jetzt
Aktuell sind beide in der Regionalliga Tirol. Faktisch jedoch trennen sie Welten: Während der IAC im Cup zuletzt ein Elferschießen in Volders überstehen musste, marschierte der FC Wacker mit einem Gesamtscore von 32:1 durch. Gegner wie Fliess, Patscherkofel, Ebbs, Oberperfuss und Kundl wurden verlässlich vom Platz gespielt. Auch die Ligabilanz spricht eine klare Sprache: Zwei klare Siege gegen den IAC, 5:0 und 4:0, machen die Ausgangslage klar.
Ein Stadtduell mit eingebautem Stolperdraht?
Der Cup hat eigene Gesetzte – heisst es. Möglich. Der Cup ist unberechenbar – und das ist gut so. Für den IAC ist’s die Chance auf einen goldenen Abend, für den FC Wacker ein Pflichtsieg auf dem Weg ins Finale. Und dann kann man träumen, vom Unterhaus-Double und der Teilnahme am ÖFB Cup.