Keine Ruhe vor dem Sturm
In einem umfangreichen Werk steht geschrieben: An sechs Tagen sollst du deine Arbeit verrichten, doch auch am siebten Tage sollst du nicht ruhen, sondern zum Wacker pilgern, um ihn anzufeuern und zu ehren – bis zum Ende aller Tage. So steht es nun im „tivoli12 magazin“ geschrieben. Für den großen Cup-Schlager gegen den SK Rapid in sieben Tagen wurden innerhalb von 32 Stunden 15.700 Karten abgesetzt. Darüber sollte man sich freuen, dieses Momentum genießen, aber nicht abheben. Vor diesem Schlager gibt es keine Ruhe für die Schwarz-Grünen. In Natz (Südtirol) wurde letzte Woche gegen den deutschen Bundesligisten FC Heidenheim getestet und am Sonntag folgte die wackere Generalprobe zum Saisonbeginn gegen den SSV Reutlingen (Oberliga Baden-Württemberg).
Testspiel in Südtirol
Vor etwa 700 Zusehern in Natz-Schabs (Nähe Brixen) starteten die Schwarz-Grünen mit Tauber, Joppich, Kunze, Kopp, Franzotti, Sy, Francis, Scholl, Tekir, Yilmaz und Lechl in den Test gegen den FC Heidenheim. Der FC Wacker Innsbruck hat alle überrascht, indem man dem deutschen Bundesligisten durchaus standgehalten hat und mit einem 0:0 in die Halbzeitpause ging. Nach dem Seitenwechsel kamen auf Seite des FCW zuerst Ballis und Köchl und dann Sadeqi, Gstrein, Petutschnig und Weinzierl ins Spiel. Erst in den Schlussminuten konnte Heidenheim den knappen Testspielsieg (2:0) fixieren. Aus Wacker-Sicht war das ein ausgezeichneter Test auf hohem Niveau mit einem doch ungewohnt hohen Tempo. Zudem haben mit Gallé, Owusu und Lorenz drei Säulen unserer Mannschaft gefehlt.
Die Schwaben kommen

Wackers Testspielvorbereitung wurde am Sonntag mit dem Freundschaftsspiel gegen den SSV Reutlingen abgeschlossen. Als Vorspiel an der „Melach-Road“ kam es zu einem ganz besonderen Schmankerl. Mit Unterstützung des SV Kematen und unseres FC Wacker Innsbruck kam es auf Initiative des „Benefiz-Vereins-Reini Happ“ zu einem Spiel aus unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen, Wacker Damen, ehrenamtlichen Mitarbeitern unseres Vereins und Funktionären des SV Kematen. Die einen in den Dressen der Hausherren mit FCW-Legende Oliver Prudlo als Kapitän und auf der anderen Seite spielte die schwarz-grüne Legende Marcel Schreter im Trikot seines Ex-Klubs. Organisator Reini Happ stand dabei im Tor der blauen Mannschaft. Aus einem Spiel mit „Jux-Charakter“ wurde ein ansehnliches Spektakel. Das Treffen endete mit einem Torfestival 5:5. Eindeutiger Sieger war jedoch die gute Sache. Die freiwilligen Spenden am Eingang in die Arena werden dem Obdachlosen für eine Weihnachtsfeier zugutekommen. Kematen liebt Wacker, Wacker liebt Kematen.

So kamen zu diesem Fußballfest über 1200 Besucher. Darunter zahlreiche Gästefans, welche mit drei Bussen aus dem Schwabenländle angereist waren. Da haben die Hähne noch im Tiefschlaf gelegen, ratterten die Busse mit Fans des VfB Stuttgart und des SSV Reutlingen (Fanfreundschaft) Richtung Tiroler Martinswand. Im Hechstsee nahe Kufstein wurde ein Bad genommen, um dann in der „Melach-Road“ munter zu supporten. Für die Reutlinger ist ein internationales Auswärtsspiel eine echte Rarität. Also war Tirol eine Reise wert und überhaupt, wenn es gegen einen Verein wie den FC Wacker Innsbruck geht. Verfolgt man die Geschichte der Baden-Württemberger, haben die wohl ein ärgeres Auf und Ab hinter sich als wir mit unserem Herzensverein. Und das will was heißen.
Erneut guter Test
Die Generalprobe des Cup-Wahnsinns gegen den SK Rapid ist geglückt. Auf der Tribüne gaben zwar die Gäste den Ton an (die FCW-Fans verichzichten seit jeher bei Testspielen auf organisierten Support), aber am Spielfeld die Schwarz-Grünen. Wacker startete mit Tauber, Joppich, Kunze, Kopp, Franzotti, Sy, Francis, Scholl, Lorenz, Yilmaz und Lechl. Im Laufe der zweiten Halbzeit kam der Rest des Kaders zum Einsatz. Gefehlt haben lediglich Gallé und Krasniqi. Die Torschützen zum hochverdienten 3:0 waren Lechl, Sy und Lorenz. Die mehr als 1200 Zuschauer an der Grenze zum Tiroler Oberland bekamen bei 33 Grad im Schatten einen kühlen und abgebrühten Wacker zu sehen und haben sich gefragt, ob am Sonntag vor ausverkauften (15.700) Haus eine Überraschung gegen grün-weiße Hütteldorfer drinnen wäre. Marcel Schreter meint dazu, „solange es 0:0 steht und je länger dieser Spielstand standhält, desto schwerer werden sich die Hütteldorfer tun“. Oliver Prudlo zeigte sich begeistert von dem, was sich da fantechnisch abspielt. Aber seien wir uns ehrlich, Rapid würde vielleicht den FC Hippach unterschätzen, aber nicht den FC Wacker Innsbruck. Die Papierform ist mehr als eindeutig, die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache und die Favoritenrolle ist in diesem 173. Duell eindeutiger verteilt als je zuvor. Ich würde behaupten, wir haben keine Chance. Also nutzen wir sie! Eine große Bitte an ALLE habe ich aber: Bodenhaftung bewahren und nie vergessen, wo wir aktuell stehen. Das Rapid-Spiel ist ein Bonus, wirklich wichtig ist die Liga und diese ist die Regionalliga West.