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Das Nachbarschaftsduell 

Wenn die Reichenauer gegen die Pradler zum Nachbarschaftsduell antreten, dann wird mit Garantie einiges geboten. Aber dieses Mal ging es für die Schwarz-Grünen auf den engen und ungewohnten Kunstrasenplatz in die Reichenau. Wackers „Reaktion“ auf die Auftaktpleite gegen den SV Seekirchen war ein 3:0-Auswärtssieg im Reichenauer Hochofen unter der Innsbrucker Nordkette. Die Nummer eins in Innsbruck heißt FC Wacker Innsbruck – diesmal auch sportlich.

Einfach kurios

Der Landeanflug auf Innsbrucks Stadtteil Reichenau erfolgte bei heißen 34 Grad. Das würde auf jeden Fall ein hitziges Spiel werden. Diese Hitzewallungen dürften auch den Verantwortlichen der Behörde und Exekutive zu Kopf gestiegen sein. Auf dem Fußballplatz in der Reichenau waren an vielen Stellen Absperrgitter aufgebaut, was den Eindruck einer Festung erweckte. Die Hausherren waren gezwungen, ihre Grillstation für die Haupttribüne nach draußen zu verlegen. Sorry, aber es hat sich um ein Innsbrucker Derby ohne jedes Konfliktpotenzial gehandelt. Das ist schwer nachzuvollziehen. Man hätte am Spielfeld ohnehin den Eindruck bekommen können, da würde Wacker gegen Wacker spielen. Im Kader der Reichenau befinden sich 10 ehemalige Schwarz-Grüne. Mit Caria und Ponholzer spielen außerdem zwei Stammspieler für die SVG Reichenau, die im Nachwuchsbereich und bei den Damen des FCW tätig sind. Und zusätzlich war mehr als die halbe Haupttribüne mit Schwarz-Grünen Anhängern belegt. Ist da eine Sektorabscheidung wirklich erforderlich? Nachdem die Gitter nach dem Spiel ohnehin entfernt wurden, versammelten sich Freund und angeblicher Feind gemeinsam bis spät in der Nacht in der behaglichen Kantine der Reichenau… um zu feiern. 

Gelungene Revanche

Die Burschen des Trainerduos Siller und Lantschner waren auf das Stadtderby bestens eingestellt. Obwohl es zu Beginn des Spieles optisch den Eindruck gab, dass die Hausherren mit dem ihnen gewohnten Untergrund in ihrer Heimstätte etwas besser zurechtkamen, agierten die Gäste aus Pradl effizienter und geradliniger. Mit einem schwarz-grünen 2:0 Vorsprung im Reichenauer Glutofen ging es in die Kabinen und im zweiten Durchgang wurde Wackers Rückversicherung, Lukas Tauber, lediglich ein einziges Mal ernsthaft geprüft. Wegen der tief stehenden Sonne musste Wackers Defensive jedoch durchgehend auf der Hut sein. Aber die Schwarz-Grünen behielten einen „kühlen“ Kopf und fuhren schließlich eine souveräne 3:0-Revanche des unglücklich verlorenen TFV-Cupfinales in Tarrenz (Elfmerterschießen) ein. FCW-Stürmer Okan Yilmaz feierte mit einem Doppelpack seine ganz persönliche Revanche nach dem bitteren Ausschluss im letztjährigen Tiroler Cup Finale. Die offiziell 1200 Zuschauer in der „ausverkauften“ Reichenau sind dabei voll auf ihre Kosten gekommen. Sie wohnten einem lebhaften Derby bei, eine beeindruckende Kulisse mit der typischen schwarz-grünen Fußballfest-Atmosphäre. Ich hatte das Vergnügen, viele strahlende Gesichter zu beobachten.

Auch FCW-Damen feierten

Mit der 1. Runde des ÖFB-Frauencups am vergangenen Sonntag begann auch für die Damen-Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck die Saison. Die Ligakonkurrentinnen des FC Pinzgau Saalfelden wurden mit einem überzeugenden 3:0 Erfolg aus dem Bewerb geschossen. Doch die Salzburgerinnen müssen nicht lange auf die Gelegenheit zur Revanche zu warten. Am 24. August müssen die Wackerianerinnen zur 1. Runde der neuen Zweitligasaison nach Saalfelden. Spielbeginn ist um 14.30 Uhr. Dies ist von schwarz-grüner Perspektive aus betrachtet besonders interessant, da am selben Tag um 17 Uhr die RLW-Teams des FC Pinzgau Saalfelden und des FC Wacker Innsbruck aufeinandertreffen werden. Ein FCW-Doppel in Saalfelden also.

Doch davor kommt es am Freitag, dem 15. August (Feiertag) um 19.30 Uhr, zu einem Spitzenspiel im Tivoli. Auch wenn beide Teams ihr volles Potential zu Beginn der Saison noch nicht ausgeschöpft haben, so ist das Spiel zwischen dem FC Wacker Innsbruck und dem FC Dornbirn sicher ein Leckerbissen in der heurigen Regionalliga West. Die Vorarlberger werden den Schwarz-Grünen mit Sicherheit alles abverlangen, schließlich haben sie den Torschützenkönig der vergangenen Saison und so manch bekannten Ex-Profi (bspw. Okan Aydin) im Kader.

Fotos: Rudolf Tilg, Alex Pauli

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Autor: Rudolf Tilg

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