Wer ist hier der Kuchlchef?
Heute bitte kurz. Meinen Magerl (oder was auch immer) zuliebe. Mein Sohnemann würde Schweinsbauch sagen. Das ist aber lieb gemeint. Weniger lieb meinten es die Schwarz-Grünen mit dem heimischen SV Kuchl. Die wurden mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Auswärtssieg regelrecht niedergerungen.
Wer kocht besser?
In der Kuchl war früher meine Mama die Chefin. Wehe, wer da dazwischengefunkt hätte. In der modernen Küche kochen schon mal die Mannsbilder den Brei. Wir sind ja kein Gourmetmagazin, sondern eines, das über Fußball berichtet, und so rührten die Gäste aus Innsbruck in Kuchl im Bezirk Hallein ordentlich um. Auf dem Spielfeld nämlich und nicht in irgendeiner Schüssel. Ganz nach dem Geschmack der schwarz-grünen Küchenchefs Sebastian Siller und Fabian Lantschner schlug ihr Team ein Ei in den Kasten des SV Kuchl. Schon in der 5. Minute gelang die Führung. Und in weiterer Folge würzten die Gäste aus Innsbruck ordentlich nach. Einzig, das Sahnehäubchen obendrauf, das zweite Tor, hat gefehlt. Statt die Hausherren, wie Wiener Schnitzel, zu klopfen und zu panieren, ließen die Gäste aus Innsbruck die Kuchler ihr eigenes Süppchen brauen. Aber zum Auslöffeln gab es für die Innsbrucker zum Glück nichts. Die wenigen Spieße der Kuchler konnten abgewehrt werden. Die Leistung des FC Wacker Innsbruck im Bezirk Hallein stellte sich keineswegs als Eintopf dar. Zum Filetsteak mangelte es jedoch an einer gewissen Komponente. Dieses wird scharf angebraten, gewendet und anschließend verzehrt.
Was die Schwarz-Grünen etwas verabsäumt haben. Sie ließen ihre Fans wie am Rost schmoren. Eine Unachtsamkeit, ein unachtsamer Moment und schon kann das ansonsten durchaus schmackhafte Gericht anbrennen. Aber das Menü der Innsbrucker wurde schließlich doch recht souverän zubereitet. Einzig die Nachspeise in der siebenminütigen(!) Verlängerung dieser Begegnung (das verstand nicht einmal der Tellerwäscher) verlief dann etwas (zu) hektisch. Die Gastgeber hatten nichts mehr zu verlieren, die Gäste hingegen sehr viel. Da kann es leicht passieren, dass „mir den Salat ham“ und ein Gegentor einschlägt. Das alles sahen durchwegs freundliche Gastgeber kaum anders und wünschten dem FC Wacker Innsbruck weiterhin gutes Gelingen. Ein Wort zu den Kindern in der Andreas Wimmer Arena: Erstaunlich höflich und freundlich. Wirklich und das darf und soll man auch ruhig erwähnen.

Knapp war es
Gestattet mir nunmehr, eine Zusammenfassung der zurückliegenden, knappen Begegnungen zu geben. In Lautrerach errang unsere Mannschaft einen, man kann es schon so sagen, einen etwas dreckigen Sieg. Viel wurde da rotiert, da hat der „Anzug“ an der ein oder anderen Stelle doch recht gezwickt. In Imst war es sicher ein sehr hart erkämpfter Sieg in einem von Taktik geprägten Spiel. Trotzdem, auch mit Blick auf die Statistik, war der absolut verdient. Letztens gegen den SC Schwaz hat die Mannschaft gezeigt, welche Mentalität in ihr steckt. Viele hätten nicht mehr mit einem Punkt gerechnet. Die Wackerianer haben aber nicht resigniert, sondern mit viel Leidenschaft und Wille sogar das Spiel in letzter Minute noch gedreht. Und am Sonntagnachmittag in Kuchl? Der Sieg war verdient, hoch verdient sogar. Man verabsäumte lediglich den Sack zuzumachen. Dennoch wurde dieser 11. Sieg in Folge auch mit großer Mentalität über die Runden gebracht. Diese Mentalität ist eine große Qualität, welche der Konkurrenz Kopfzerbrechen bereitet. Es darf ferner nicht unerwähnt bleiben, dass der SV Kuchl bis zum gestrigen Tage unser erster Verfolger gewesen wäre, hätte sich der SC Schwaz im Zuge seines 4:1-Sieges in Seekirchen keinen Wechselfehler geleistet…
Meine vorangegangenen Äußerungen stehen in keinerlei Zusammenhang mit der (malerischen) Ortschaft Kuchl. Kuchl hat dem aus der Talebene aufragenden Georgenberg (lateinisch „cucullus“) seinen Namen zu verdanken. Der Ort hat römische Wurzeln und wie man zu sehen bekam – auch tirolerische von Holzbau Kundl. Gleichwohl demonstrierte der FC Wacker Innsbruck in Kuchl seine Dominanz auf und abseits des Rasens. Der SV Kuchl präsentierte sich als sehr guter Gastgeber. Man überließ sogar die einzige Tribüne in der Andreas Wimmer Arena den Wacker-Fans. Vielen Dank dafür und Gratulation zur guten Organisation im Vorfeld und dem gelungenen Ablauf. Nach offiziellen Angaben feierten 1000 Leute ein Fußballfest. Die paar violetten Provokateure wollten aber nicht mitfeiern…
Ohne Niederlage
Der FC Wacker Innsbruck absolvierte das Wochenende im Erwachsenenfußball ohne Niederlage. Mit einem ungefährdeten 3:0-Erfolg über den FC Lechauschau zementierte Wackers Herren-Zweitvertretung ihre Tabellenführung. Die Jungs liegen nunmehr drei Punkte vor dem SV Nordkette. Das Westderby in der 2. Frauen Bundesliga zwischen Rot-Weiß Rankweil und den Wacker Innsbruck Damen endete torlos. Die zweite Damenmannschaft trennte sich im Stadtderby ebenfalls mit einem Remis vom SK Wilten (1:1).
Am kommenden Sonntag, dem Nationalfeiertag, bittet der FC Wacker Innsbruck zum wackeren „Zapfenstreich“ ins Tivoli. Gegen den VFB Hohenems peilen unsere Herren den 12. Sieg in Serie an. Am Nationalfeiertag finden in Tirol viele Kulturmeilen statt. Um 16 Uhr spielt im Tivoli das Tiroler Kulturgut FC Wacker Innsbruck. Das ist doch einen Besuch wert!