ossi hat geschrieben:Rudl hat geschrieben: @ Ossi: Mach nicht immer Politik! Die hat erst dafür gesorgt, dass wir dort sind, wo wir momentan sind.
(Van Staas Wortbruch führte zu € 800 000 Minus 2004. Das wiederum hinderte die Weiterentwicklung und führte schlussendlich hin zur Erpressung der Mitglieder, was dem sogenannten Beirat um Eberle Leben ein hauchte. Unter dessen Agenda kam es dann gar zu 1,2 Millionen Miese. Was uns heute noch Kopfzerbrechen bereitet und viel kostet. Na klar ist viel Eigenverschuldung daran. Ändert aber nichts daran, dass die Politik mitschuld am Dilemma, am Tivoli trägt. Aber es ist halt populärer immer als Retter dazustehen, als mal eine Mitverantwortung bei sich selbst zu sehen.......Amen)
@ Rudl: Jetzt Frage ich Dich? Wer macht Politik? Nur wenn man 1000 mal schreibt, wird es nicht richtiger. Was 2004 war (war da selbst noch mitverantwortlich) kann ich dir gerne mal anhand von Fakten, Protokollen, Aussagen schildern. Die Wahheit ist, dass wir eigentlich bereits 2003/04 den heutigen Kurs (keine neue Schulden) hätten einschlagen müssen. Unser damaliger Obmann hat aber gemeint, dass man in Vorleistung treten müsse, um neue Ziele zu erreichen. Der neue Kurs (Aufstieg um jeden Preis) führte letztlich zu 4 Vorstandsrücktritten aber letztlich zum Aufstieg in die Bundesliga und dazu zu einem Schuldenberg von 800.000 Euro, weil wir alle (bis auf einen) wussten, dass es sich eben vorne und hinten nicht ausgehen wird. Schon damals "hätten" wir ein ähnliches -sportliches - Schicksal wie heute führen müssen. Alt Präsident Steinlchner berichtet immer wieder von seiner "Goldenen Zeit" und die Oberste Maxime, keine Schulden zu machen. Nächte lang diskutierte man über das Für und Wieder des Schulden machens, darüber, ob man Investitionen (in die Zukunft) irgendwann wieder hereinbekommt. Quasi nach dem Motto: "No risk no fun." Versprechungen von irgendwelchen Politikern kamen aber niemals vor und waren niemals Teil der damaligen Diskussionen.
Hier noch eine Pressemitteilung von damals:
Wacker steht der Fußball bis zum Hals
Abspecken oder neue Sponsoren auftreiben - in der heutigen Vorstandssitzung des FC Wacker Tirol dürfte Klartext gesprochen werden.
VON PETER NINDLER
INNSBRUCK.
Bei der Wacker-Vorstandssitzung heute Abend dürften klare Worte fallen - über die Kooperation mit Wörgl, die Situation mit Wattens und über Budgetzahlen. Heuer fehlen bereits 500.000 Euro auf das 2,2-Millionen-Budget, wie Finanzreferent Klaus Winkler hochrechnet. Trotzdem ist der Verein schuldenfrei, weil Obmann Gerhard Stocker mit seiner Firma Stasto haftet bzw. die Rechnungen begleicht. Für einen Bundesliga-Aufstieg veranschlagt Wacker/Tirol 3,5 Mio. Euro, aber erst 2,2 Mio. € sind im Trockenen.
Als Alternative zu deinem Zeitungsartikel:
Aus der Krone vom 4.10.2006
von Georg Fraisl unter dem Artikel:
Die Schnauze wirklich voll
Sommer 2002: Im zweiten Stock des Tivoli-neu-Stadions präsentiert eine Handvoll Männer den Neustart für Tirols Profifußball. Landesrat Platter war dabei, ebenso der neue Olympiaworld-Chef Bielowski. Und Gerhard Stocker (Anm: noch als Geschäftsführer) zeigte erstmals seine Pyramide „Vom Breiten- zum Spitzensport". Die Aufbruchstimmung war umwerfend. „Selbst am Geld schien's nicht zu mangeln. Immerhin hatte die Politik satte 3,5 Mio. € für das Durchmarschprojekt versprochen.
Aus der Vergangenheit gab es zwei gravierende Einschnitte beim Verein, die aber inhaltlich völlig zu Trennen sind.
Einerseits die 800.000 Euro Schulden aus der Saison 2003/04 mit einem Budget über 2,6 Mio. €
Während im Februar 2004 die Politik bedingt durch die bevorstehende Wahl Swarovski als Geldgeber für den damaligen Wacker Tirol endgültig vergraulte, weil man den konkursreifen SV Wörgl als Wahlzuckerl retten wollte und mit diesem auf einer Kooperation bestand, die dann ohnehin nicht zustande kam (wie schon vor der dann umgesetzten Kooperation durch die SPG Wacker/Wattens)
Presseaussendung und auf der anderen Seite der damalige Landeshauptmann eine Erhöhung der TIWAG-Sponsorsumme verhinderte, blieb Obmann Gerhard Stocker auf dem Defizit mit seiner Haftung sitzen. Das sind die tatsächlichen Fakten und nicht eine „verklärte Sicht“ im Nachhinein! Ich würde mich hüten, den damaligen Obmann der Unwahrheit zu bezichtigen.
5 Jahre später:
Andererseits die 800.000 € Schulden aus der Saison 2008/09 mit einem Budget über 4,5 Mio.€ und im darauffolgendem Jahr die 500.000 € Schulden aus der Saison 2009/10 mit einem Budget über 4,9 Mio.€, das waren insgesamt 1,3 Mio. € Schulden in zwei Jahren.
Das Bilanzergebnis 2009/10 betrug -1,2 Mio. €
2008/09 stand man ohne Obmann da, der Sponsorenbeirat hatte das Sagen und die politische Geiselhaft war am Höhepunkt. Geld schien keine Rolle zu spielen, man gab es aus, Verantwortung oder Haftung dafür wurde nicht getragen und der Beirat verabschiedete sich wortlos! Resultat ist ein Großteil des Defizits, an dem der Verein heute noch mühsam zu knabbern hat und der ihm keinerlei Spielraum lässt. Dazu kam noch ein weiteres Defizit aus dem Folgejahr, wo der Wechsel von Marsoner zu Plattner mitten in der Saison 2009/10 erfolgte. Warum wohl warf Marsoner das Handtuch?
Das Ergebnis war: Aus diesen 2 Jahren entstand der ominöse Sponsorvertrag über 1 Mio. € auf 10 Jahre von der Tirol-Werbung. Das heißt, wir müssen die 100.000 € von der Tirol-Werbung an die HYPO überweisen, zusätzlich die Zinsen und die Reorganisationskosten für die vierteljährliche Abgabe an die Bundesliga zusätzlich verdienen. Das heißt, wir müssen diese Zusatzkosten zu den 100.000 € zusätzlich 10 Jahre aufwenden und dürfen 10 Jahre, wenn Notwendig, keine zusätzlichen Investitionen für das darauffolgende Jahr tätigen.
Dass der damalige Obmann einem solchen Vertrag nicht zustimmen hätte sollen, steht auf einem anderen Blatt – bleibt nur die Frage, welche Wahl er sonst gehabt hätte? Jedoch ist daran im Moment nichts zu ändern, der Verein wird mit diesen Bedingungen weiterhin vom Wohlwollen der Politik abhängig sein und sich erst entwickeln können, wenn diese Fesseln endgültig gelöst sind.
Statt dauernd dem Verein FC Wacker Innsbruck Fehler vorzuwerfen, sollte endlich einmal allen klar sein und sie zur Kenntnis nehmen, dass durch die Knebelverträge und die Einflüsterungen der Sponsoren, der Verein keinen Millimeter Platz hat, eine eigene Entscheidung zu seinem Wohl und nach seinen eigenen Gutdünken zu treffen.