gidi hat geschrieben:
gut, dann sag ich's einfach mal: m.m. nach ist die begründung dass "negrito" kumpelhaft gemeint ist ziemlicher blödsinn. einfaches googeln ergibt z.b.:
Mag aber auch von Region zu Region im selben Sprachraum abhängig sein. In England gilt die Bezeichnung als "Motherfucker" als tief unter der Gürtellinie, in Schottland wird sie fast ausschließlich scherzhaft und kumpelhaft verwendet, in den USA kommt es auf den Kontext drauf an.
Kann mir durchaus vorstellen, daß "Negrito" auf den Philippinen, ja sogar in Madrid als derbe Beleidigung gilt, aber im Baskenland, wo der letzte Schwarze vermutlich zur Römerzeit herumschwirrte, als eher scherzhaft empfunden wird.
entlarvend ist m.m. nach auch die tatsache, dass hier in diesem forum, so gut wie jeder die obige begründung einfach mal ohne weiteres glaubt, nein sagen wir eher, glauben will (weil der bea ist ja so ein lässiger typ, nicht?)
Daß Sympathieträgern viel mehr entschuldigt wird, ist altbekannt. Es ist sicherlich so, daß Bea vermutlich von seiten der sonst eher anti-rassistisch eingstellten Wacker-Fangemeinde alles verziehen worden wäre, wenn nötig unter Betrachtung der Maxime "Einmal ist keinmal". Wer sich einmal bewiesen hat und beliebt ist, dem verzeiht man nun einmal eher einen Fehltritt als einem unbeliebten Außenseiter, das ist die soziale Dynamik der Menschen.
Ich bleibe aber dabei, ich glaube Beas Darstellung, nicht zuletzt weil in einer Zeit, als es als besonderes Stigma gilt ein "Rassist" zu sein, man dies niemandem leichtfertig unterstellen sollte, ganz egal ob die Äußerung mißverstanden wurde und eben gar nicht so gedacht (wie er darstellt) oder "rausgerutscht" ist (wie ebenso möglich wäre.
Klar sucht man sich dann das Schmerzafteste aus, aber wer noch nie in der Hitze des Gefechts einmal unterschwellig wurde und es danach bereute, der werfe den ersten Stein.
im übrigen ist genau das auch auch im aktuellen fall gut zu erkenne, z.b. im red bull forum des ASB: da wird auch ein eddie gustafsson 100mal sinngemäss "als so lässiger, fairer typ, der sowas nicht ohne grund behaupten würde" verteidigt und der bea als rassist abgestempelt.
Das ist halt die andere Hälfte. Gustafsson ist bei den Salzburgern ein Sympathieträger, und nachdem es nicht ihn betroffen hat, sondern einer seiner Mitspieler, hat er das sicherlich nicht ohne Grund behauptet. Allerdings war es für ihn Hörensagen (als Kapitän und Ansprechpartner wird Leonardo zu ihm gelaufen sein und gemeint haben: "Alter, der hat mich wegen der Hautfarbe beschimpft") und da kann man ihm auch keine bösartige Absicht Bea einen Strick zu drehen unterstellen - er hat sich eben für seinen Mitspieler stark gemacht.
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Szenario das für mich denkbar ist: Bea sagt etwas, entweder kumpelhaft oder rausgerutscht; Leonardo ist beleidigt und läuft zu seinem Kapitän; der ist eben dieser "faire, lässige Typ" und setzt sich kameradschaftlich für seinen Mitspieler ein. Das ganze wurde auf dem Weg dorthin mißverstanden, der Ball ist im Rollen.
So wiedersprechen die Einordnungen von Bea als "fairem, lässigen Typen" und von Gustafsson als "fairem, lässigen Typen" einander nicht im Geringsten.
