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Pressespiegel - 07.12.2023

Die Legende lebt

Autor: Daniel Lenninger, Medium: Tiroler Tageszeitung

 
Der FC Wacker krönte sein 110-Jahr-Jubiläum mit einem 3:1-Heimsieg gegen Mayrhofen, 3600 Fans und einer bebenden Nordtribüne.
 
Innsbruck – Aus den Boxen im Tivoli-Stadion dröhnte ein Satz, der es ganz gut auf den Punkt brachte. „Sieg oder Niederlage – zu euch stehen wir alle Tage.“ Die zur Feier des Tages geöffnete Nordtribüne platzte aus allen Nähten – Fans mit schwarz-grünem Blut enthüllten – stolz wie ein Kind auf seine erste Schultüte – einen riesigen Banner mit dem Konterfei verdienter Club-Legenden. Hansi Müller, Radoslaw Gilewicz oder Stanislaw Tschertschessow waren nur drei der vielen Gesichter, die Gänsehaut-Alarm auslösten. 

Bei einem Heimspiel des in der Tirol Liga hart gelandeten FC Wacker überkommt Augenzeugen ohnehin nie das Gefühl, gerade einem Fünftligisten auf die Beine zu schauen. Aber gestern – im Rahmen des 110-Jahr-Jubiläums – lebte dieser Verein noch ein bisschen mehr als zuletzt. Oder sollte man an dieser Stelle das prägende Club-Lied zitieren? Wie es auch Präsident Hannes Rauch machte, um den Tag der Wacker-Familie zusammenzufassen: „Die Legende lebt.“ 

Viele der 3600 Zuschauer fühlten sich beim 3:1-Sieg des Tabellenführers der Hypo Tirol Liga gegen Mayrhofen wohl in glorreiche Zeiten zurückversetzt, die man sich als Verein erst einmal wieder erarbeiten muss. 

„Ich wünsche dem Club, dass er zurückkommt. Das muss aber auf kontinuierlichem Weg passieren“, eilte Volders-Trainer Michael Streiter nach dem eigenen Spiel zur Wacker-Party und traf auf weitere Club-Legenden wie Werner Kriess oder Roland Hattenberger. Präsident Rauch hörte Geschichten von damals gespannt zu und ist auf die Gegenwart fokussiert: „Ich sehe dieses Jubiläum als Auftrag, den Verein wirtschaftlich und sportlich wieder nach ganz oben zu führen. Man merkt, dass wir die Massen bewegen – und dennoch wollen wir bescheiden bleiben.“ Der Weg bleibt ein langer. Dass sich Geduld lohnen kann, bewies der Herbstmeister nach zähem Beginn und gegen einen starken Mayrhofen-Goalie Florian Schroll auf dem Platz. Und liegt genau da nicht auch die Wahrheit?

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