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Pressespiegel - 07.12.2023

Die Begeisterung für Spitzenfußball ist tot

Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung

„Wir bedanken uns bei 2780 Zuschauern!“ Das war für WSG-Tirol-Verhältnisse eine recht ansprechende Kulisse. Der VIP-Klub war ausverkauft, die Garage bis in die unterste Etage voll – und vor dem Match hatten sich sogar Schlangen vor den Kassen gebildet.
Alles paletti?
Nein, überhaupt nicht!
Hand aufs Herz: 2780 Zuschauer bei einem Spiel gegen den österreichischen Serienmeister, der Stammgast in der Champions League ist und in diesem Herbst schon Benfica Lissabon auswärts geschlagen hat, gegen das Beste, das der heimische Fußball zu bieten hat, sind ... deprimierend. Überall anders füllen die Bullen die Stadien bis unters Dach, in Tirol waren gerade 20 Prozent der Tivoli-Plätze besetzt. 

Zum Vergleich: Wacker Innsbruck feierte sein 110-Jahre-Jubiläum gegen Mayrhofen (3:1) vor 3651 Besuchern. Und das in der fünften Spielklasse! 
Damit soll jetzt kein zusätzliches Öl ins Feuer eines ohnehin belasteten Verhältnisses zwischen den beiden Vereinen gegossen werden. Selbst 4000 Zuschauer beim Salzburg-Match wären schlicht unterirdisch. In einem Fußball begeisterten Land kommen gegen einen Meister schon ’mal 10.000 und mehr Fans. 

Womit man eines schließen darf, was viele eh schon lange wissen: Die Begeisterung für Spitzenfußball ist in Tirol tot.

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