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Pressespiegel - 07.07.2025

Murren im Unterhaus, Debatte um Tiroler Liga

Autor: Daniel Lenninger, Medium: Tiroler Tageszeitung

Vom einstigen Premium-Produkt bröckelte der Glanz ab. Der Ruf nach neuer Attraktivität beinhaltet Ideen für die gesamte Unterhaus-Struktur.
 
Innsbruck – 1857 wurde mit dem FC Sheffield der erste Fußballclub gegründet. Sagt Wikipedia. Genauso alt sind Debatten um Liga-Formate. Es allen recht zu machen – nur Sieger, keine Verlierer –, erscheint seit jeher utopisch. 

Von der Hypo Tirol Liga wurden dem Tiroler Fußballverband Vorschläge übermittelt. „Wir haben abgestimmt und nicht alle, aber eine Mehrheit der Liga-Vertreter war dafür“, betonte Liga-Obmann Christian Klimek. Lange das Premium-Produkt, findet man die Tirol Liga nicht mehr im höchsten Regal. Mit der bald auf 14 Teams aufgestockten tt.com Regionalliga Tirol und der Westliga sind es künftig 19 Tiroler Teams, die höherklassiger spielen. 

„Die Tirol Liga ist nicht mehr die höchste Amateurliga, sondern nur noch die fünfte Leistungsstufe“, sprach Klimek vielen aus der Seele. Man hört oft, es sei mittlerweile eine – weil Tirol-weit ausgespielt – bessere Landesliga. Mit einem Image-Problem, das durch einen Aufstieg des FC Wacker größere Dimensionen annehmen dürfte. 

Vorschlag 1: Es soll wieder eine vierte Leistungsstufe mit 16 Teams geben und keine zweite Tirol-weite fünfte Leistungsstufe. 

Vorschlag 2: Die fünfte Leistungsstufe und niedrigere Ligen sollen für mehr Derbys in drei (West/Mitte/Ost) statt in zwei Regionen (West/Ost) zersplittert werden. 

Ein weiterer Wunsch: Freiwillige Absteiger sollen in die 2. Klasse oder in die Liga der „Zweier“ durchgereicht werden. Wegen des Abstiegs von Silz/Mötz zugunsten einer effizienteren Nachwuchsförderung steigen aus der Tirol Liga aktuell nur zwei statt drei Teams auf. Klimek: „Wir sind die Leidtragenden. Die Begründung von Silz/Mötz ist fadenscheinig, sie haben den Nachwuchsfußball lange mit Füßen getreten.“ 

„Wir haben ein Schreiben erhalten. Am Montag gibt es eine Präsidiumssitzung, wo der Liga-Obmann da sein wird. Jeder kann Vorschläge machen und damit werden wir uns – sofern begründet – beschäftigen und eine Beschlussfassung herbeiführen“, erklärte TFV-Präsident Josef Geisler, der klargestellt hatte, dass man sich nicht über Auf- und Abstiegsbestimmungen hinweggesetzt hätte. In der Regionalliga Tirol fiel die Abstimmung „mit einer klaren Mehrheit“ gegen eine 16er-Liga aus. „Interesse gibt es schon. Aber die Tendenz war, dass wir nicht gleich wieder alles umdrehen sollten“, betonte Regionalliga-Tirol-Obmann Claus Zelger und attestierte dem Verband ein offenes Ohr: „Wie man die Ligen benennt oder strukturiert, ist ein Prozess, der Fantasie braucht. Es wird offen diskutiert und nicht über Ligen drübergefahren.“

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