„Legende, Mythos, totgesagt, unzerstörbar!“ Kaum ein Fußballverein in Österreich blickt auf eine derart bewegte und oft auch schwierige Geschichte zurück wie der FC Wacker Innsbruck. Sie reicht von den bescheidenen Anfängen vor dem Ersten Weltkrieg über sportliche Höhenflüge in den 1970er-Jahren und um die Jahrtausendwende bis zum Beinahe-Untergang und der Wiederauferstehung in den frühen 2000ern. Mit zehn Meistertiteln und sieben Cupsiegen galt der Tiroler Traditionsverein lange Zeit als erfolgreichster Club Österreichs außerhalb von Wien. Bei unvergessenen Auftritten im Europacup waren legendäre Mannschaften wie Real Madrid, Roma, Gladbach oder Liverpool die Gegner im altehrwürdigen Tivoli-Stadion.
Doch abseits des grünen Rasens stand die Geschichte des FCW stets im Zeichen des Wandels und der Suche nach seiner Identität. Name, Farben und Wappen waren selten konstant und oft Bestandteil von Kontroversen. Es passt irgendwie zur Geschichte dieses Vereins, dass er heute nach erneuten finanziellen Schwierigkeiten nunmehr in der vierten Liga spielt.
Doch über die Anfänge der Schwarz-Grünen und die Innsbrucker Fußballgeschichte liegt vieles im Dunkeln. „Auch wenn man sich dafür interessiert, ist es sehr schwierig, etwas herauszufinden. In den Archiven ist fast nichts erhalten und auch bei Vereinen findet man nur wenig“, betont Historiker Joachim Bürgschwentner.
Auch aus diesem Grund will das Filmkollektiv Innsbruck – ein Zusammenschluss von Filmemachern, Historikern und vor allem Wacker-Sympathisanten – mit einem Dokumentationsfilm die weitestgehend unbekannte Geschichte des FC Wacker in der Zeit zwischen 1913 und 1945 aufarbeiten. „Ziel ist es, dem Mythos Wacker Innsbruck auf den Grund zu gehen und diesen einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen“, heißt es seitens des Filmkollektivs. In Interviews mit Historikern soll dabei aber auch die Geschichte der Landeshauptstadt und die gesellschaftliche Situation jener Zeit beleuchtet werden.
Die Macher rechnen mit einem Gesamtbudget von rund 25.000 Euro für den Film und starteten nun eine Crowdfunding-Kampagne. Im Herbst 2025 soll der Film dann über diverse Leinwände flimmern.