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Pressespiegel - 01.07.2025

Schwarz-grüne Konkurs-Nachwehen

Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung

Ex-Präsident Gerhard Stocker (73) stellt seine Mitgliedschaft beim FC Wacker per Mail mit Verweis auf Nachfolger Hannes Rauch ruhend. Eine Causa, die sich im Hintergrund um 120.000 Euro dreht.

Innsbruck – „Ich habe es schon gemacht, weil es die Leute wissen sollen“, sagt Wackers einstiger langjähriger Obmann und Präsident Gerhard Stocker, der seinem geliebten Verein mit einem durchaus süffisanten Mail (siehe Box) die Ruhend-Stellung seiner Mitgliedschaft mitgeteilt hat. 

Wo ist die Moral geblieben? 

„Ich habe zur Kenntnis genommen, dass Moral kein juristisch relevantes Kriterium ist. Ich habe vielmals versucht, dass wir zusammenkommen“, sagt Stocker in Anlehnung an ein Verfahren gegen den Klub, das Stocker in erster Instanz – die Berufung läuft – verloren hat. Über die Firma Stasto wurden vor dem FCW-Konkurs 2021 noch 120.000 Euro an Liquiditätsüberbrückung zugeschossen, die nie mehr zurückgeflossen sind und die er jetzt selbst aus seiner eigenen Tasche berappen würde. Die Querschüsse gegen ihn und auch seine Familie seien zu viel gewesen: „Im Stadion wird man mich vorerst nicht mehr sehen. Solange nicht eingelenkt wird, interessiert mich das nicht mehr“, sagt der 73-Jährige, der auch als vierfacher Uropa längst auf anderen Ebenen alle Hände voll zu tun hat. Dass der Konkurs 2022 „unnötig“ gewesen sei, könne er nach wie vor beweisen. Dass jene, die den Klub dann letztlich in den Graben gefahren hätten, unbehelligt davongekommen seien, während er und andere an den Pranger gestellt wurden, könne er nicht verstehen: „Aber ich habe gelernt, dass alle Menschen einen Grund zum Handeln haben. Ich bin überhaupt nicht verbittert und das ist alles abgeschlossen“, lässt er wissen. Nach dem jahrelangen Kampf gegen Windmühlen bleibt eine Überzeugung stehen: „Es gibt in Tirol keinen Sport-Gipfel zur Frage, wie Spitzenfußball funktionieren könnte. Es wäre so viel mehr möglich.“ 

Der aktuelle Aufstieg des FC Wacker ist an einen amerikanischen Investor (L.A. FC) gekoppelt. Präsident Hannes Rauch nimmt Stockers persönlichen Angriff gelassen: „Ich habe mit Gerhard Stocker persönlich überhaupt kein Problem. Es gibt ein Verfahren mit unterschiedlichen Rechtsauffassungen, dass wir in erster Instanz vollinhaltlich gewonnen haben. Als Präsident bin ich dafür verantwortlich, auf das Vereinsvermögen zu achten“, erklärt Rauch: „Ich sehe das wirklich emotionslos, weil es nicht um persönliche Befindlichkeiten geht. Für mich zählt es, den Klub in eine gute Zukunft zu führen.“ 

Generalprobe: Die gute Zukunft muss zunächst im Aufstieg in die Westliga gipfeln. Die Generalprobe für den Liga-Auftakt steigt heute (19 Uhr) gegen Bischofshofen in Volders – beim Startgegner ...
 
Das Stocker-Mail

Zur Mitgliedschaft: Ich bitte, meine seit dem Jahre 2002 bestehende Mitgliedschaft so lange ruhend zu stellen, solange Hannes Rauch in führender Funktion dem Verein angehört. Der Grund ist, dass ich und meine Familie höchst schäbig von ihm und damit vom Verein behandelt werden. 

P.S.: Falls sich die Scheiße, die wir ertragen mussten und müssen, in einen Humus für eine rosige Zukunft des Vereines verwandelt, hätte auch unser Handeln einen positiven Sinn gehabt. Und das wünsche ich dem FC Wacker Innsbruck von ganzem Herzen.

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