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Pressespiegel - 06.07.2025

Nach Pleite nichts mehr zu holen

Autor: pn, Medium: Tiroler Tageszeitung

2022 ging die in eine Gesellschaft ausgelagerte Profitruppe von Wacker Innsbruck in Konkurs. Die Gläubiger schauen durch die Finger, Möchtegern-Investor Kienle ist nämlich vermögenslos.

Innsbruck – Der Schlusspfiff erfolgt fast drei Jahre nach Konkurseröffnung: Am 3. Juni 2022 schlitterte die Wacker Innsbruck GmbH, die den Betrieb der Profifußball-Abteilung geführt hat, krachend in die Insolvenz. Damals spielten die Innsbrucker in der 2. Fußball-Bundesliga. Alleiniger Gesellschafter war der Verein Wacker Innsbruck mit dem damaligen Präsidenten Kevin Radi. 

Der Verein lagerte seine Profi-Mannschaft bereits 2016 in die FC Wacker Innsbruck GmbH aus. Nach dem Konkurs musste Wacker 2022 zwangsabsteigen. 

Zum zweiten Mal in Konkurs 

Kevin Radi hatte erst im Jänner 2022 die Funktion des Präsidenten übernommen und auf neue Investoren vertraut. Wie den Stuttgarter Thomas Kienle. Doch der ehemalige Unterhaus-Fußballer baute seine Hoffnungen auf Sand, obwohl der Deutsche sich verpflichtet hatte, nicht weniger als drei Millionen Euro zur Ausfinanzierung der Zweitliga-Saison zu überweisen. Geld, das er offenbar nicht hatte. Denn die Millionen sind nie geflossen, die Wacker-Profitruppe wurde zahlungsunfähig. 

Zum zweiten Mal innerhalb von 20 Jahren landete der Innsbrucker Traditionsverein damit einen finanziellen Bauchfleck. 2002 hatte den FC Tirol dieses Schicksal ereilt. Schon damals wickelte Rechtsanwalt Herbert Matzunski den Konkurs als Masseverwalter ab, 2022 wurde er erneut zum Insolvenzverwalter bestellt. „Im Konkursverfahren wurden Verbindlichkeiten von rund 2,4 Millionen Euro anerkannt“, erklärte gestern der Leiter des Kreditschutzverbands 1870 in Tirol, Klaus Schaller. 

Trotz intensiver Bemühungen konnte Insolvenzverwalter Matzunski kaum wirtschaftlich relevante Beträge für die allgemeine Masse einbringlich machen. 

Auch beim seinerzeitigen Möchtegern-Investor ist Matzunski abgeblitzt. Ein durch ein inländisches Gericht rechtskräftig festgestellter Anspruch über 1,2 Millionen Euro war – aufgrund dessen Vermögenslosigkeit – nicht zu lukrieren. Konsequenz: „Eine Quote kommt an die Gläubiger nicht zur Ausschüttung, die Gläubiger erleiden damit einen Totalausfall“, betont Klaus Schaller. 

Das Landesgericht wird in den nächsten Wochen einen letzten Verhandlungstermin bei Gericht anberaumen. Anschließend wird das Konkursverfahren aufgehoben. 

Eine erste Reaktion gibt es vom amtierenden Wacker-Innsbruck-Präsidenten Hannes Rauch, der festhält: „Für mich war es sonnenklar, dass es so ausgeht. Ich bin froh, dass dieses Verfahren endlich beendet ist.“

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