
Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
Das Gipfeltreffen in der Regionalliga Tirol ist im ganzen Land ein Thema: Wacker gegen die WSG lockt viele Fans an , Westtribüne wird zu klein
S piel des Jahres? Sebastian Siller (35), Ex-Profi bei Rapid und Wacker Innsbruck, seit 2023 Trainer des schwarz-grünen Comeback-Projekts, brummt zustimmend: „Vom Rahmen und der Kulisse her – ja schon!“
Das Innsbrucker Tivolistadion, 2001 und 2002 Schauplatz großer Meisterfeiern und 2008 EURO-Spielort, ist die Bühne am Freitag Abend für das Schlagerspiel in der Regionalliga Tirol, der viertenhöchsten Spielklasse in Österreich. Das Duell von Tabellenführer Wacker Innsbruck gegen den drei Punkte zurück liegenden Verfolger WSG Juniors, zweite Mannschaft des Tiroler Bundesligavereins – und die Tivoli-West (normal einzige geöffnete Stadionseite) wird zu klein. Wacker will auch auf die Süd, rechnet gar mit 5000 Fans.
Spiel des Jahres? Manuel Ludwiger (28), Coach der Wattener Fohlentruppe, schüttelt verneinend den Kopf: „Das ist mir doch zu hoch gegriffen. Auch das Wort Titelkampf. Es ist für uns ein Bonusspiel. Wir liegen drei Punkte zurück, haben einen guten Flow – und gehen es entspannt an. Wir können, Wacker muss.“
Was Gegenüber Siller gleich in den verbalen Derby-Modus bringt. Denn das sieht er anders: „Für uns wäre schon ein Unentschieden super, dann sind wir weiter drei Punkte voraus. Wer muss, das sind die Wattener. Sie wollen ja auch rauf in die Westliga.“
Anfang September gab’s beim ersten Saisonduell vor 1930 Fans in Wattens ein 1:1. „Doch seither haben wir uns sehr weiter entwickelt“, wirft Ludwiger ein. Die Juniors setzen auf eine junge, heimische Truppe (Altersdurchschnitt 19 Jahre) – Wacker mit Background von Los-Angeles-FC und Bayern München auf etliche Ex-Profis (Joppich, Kopp, Tekir, Yilmaz, Scholl). „Doch auch wir“, hält Siller dagegen, „haben eine Entwicklung hinter uns.“ Eine erfolgreiche: Die Schwarz-Grünen verloren 2024 nur einziges Cupspiel (2:4 im Elferschießen gegen Reichenau), 2025 noch gar nicht. Letzte Niederlage in regulärer Spielzeit: 2:3 in Natters, November 2023.
Die WSG scheiterte im vergangenen Sommer in der letzten Runde in Kitzbühel am Westliga-Aufstieg, schoss sich zuletzt mit 7:0 gegen Volders warm. Yannick Vötter (WSG) fehlt wegen Bänderriss, Babic ist gesperrt – Wacker vollzählig