Titel-Entscheidung vor Rekordkulisse

Innsbruck – Der Traditionsklub am Innsbrucker Tivoli heißt FC Wacker Innsbruck. Daran gab es am Freitagabend nicht den allerkleinsten Zweifel. Die zehn Minuten Verspätung beim Anpfiff gaben nämlich preis, dass der Zuschaueranstrom bei den Einlasstoren nicht zu bewältigen war. Vor dem Anpfiff wurde standesgemäß der verstorbenen FCW-Legende Hans Eigenstiller mit einer Trauerminute gedacht. 

Am Feld zündeten die Hausherren – Coach Sebastian Siller überraschte mit einer Startelf ohne Tekir und Yilmaz – sofort den Turbo. Torjäger Bright Owusu scheiterte zwar zunächst am 17-jährigen WSG-Keeper Moritz Schraffl, zwei Minuten später traf er auf „Vorlage“ von Wattens-Kapitän Marcel Dosch, der wegrutschte, zum 1:0 (8.). Die Juniors starteten (zu) nervös, der FCW legte nach Elferfoul an Lucas Scholl durch Stefan Lorenz das 2:0 (18.) nach. Und beinahe hätte Adrian Lechl nach starkem Pressing sogar noch ein drittes Mal (22.) getroffen. Die Gäste schüttelten sich durch und wurden besser, ein abgefälschter Gschösser-Schuss strich hauchdünn am Wacker-Tor vorbei (32.). 

Nach 50 Minuten schien die Messe aber gelesen – wieder war es Owusu, der bei seinem ersten Startelf-Einsatz im Frühjahr zum 3:0 traf. Die Juniors gaben nicht auf und kamen durch Bundesliga-Profi Alexander Ranacher auf 1:3 (56.) heran. Auch auf den Wacker-Gegenstoß, den Lechl zum 4:1 (62.) verwandelte, fanden die Gäste durch einen herrlichen Gschösser-Freistoß (2:4/64.) eine rasche Antwort. Großes Unterhaus-Kino, ein Ligahit mit offenem Visier. Mit sechs Punkten Vorsprung hat der FCW im Titelkampf die Segel gesetzt. In einem Match, das in einer vierten Liga in Österreich mit diesem Publikum absolut einzigartig war.