Das Rad drei Jahre zurückgedreht: Wie verrückt war es 2022, den Präsidenten-Job bei Wacker zu übernehmen?
Es war eine spontane Entscheidung. Aber ich muss zugeben, dass ich mir an dem Abend, als ich nach der Präsidentenwahl nach Hause gefahren bin, gedacht habe: Teufl, ob das nicht in die Hosen geht? Aber dann hat mich der Ehrgeiz gepackt. Leicht war’s nicht, es ging ums Überleben. Und ohne die vielen Ehrenamtlichen wär’s gar nicht gegangen.
Jetzt lebt man in ruhigeren Gewässern?
Nach außen hin ja. Aber Ruhe ist bei Wacker nie ganz da. Da gibt es immer irgendetwas... Doch es ist etwas anderes, ob ich mich über ein Detail ärgere, oder ob’s mich morgen eventuell gar nicht mehr gibt. Das war am Anfang so. Der Anruf des Los Angeles FC kam zur rechten Zeit. Ein Glück.
Das schwarz-grüne Image hat sich gewandelt. Eindeutig zum Positiven!
Die Marke Wacker war beschädigt. Und Roadshows sind ein bekanntes Mittel zur Image-Verbesserung. Unsere Roadshow im Unterhaus war zwar nicht ganz freiwillig, aber wirklich, wirklich erfolgreich.
Ihr habt nun den zweiten Titel in Serie erobert. Auf dem Weg zurück in die Bundesliga – Halbzeit. Oder?
Genau: Halbzeit-Pause. Wir haben gut gespielt, aber noch nichts gewonnen. Unser Ziel ist der Titel im kommenden Jahr. Unbedingt. Dann kommen wir dorthin, wo wir hin wollen. Dafür werden wir heuer noch zwei GesmbHs gründen. Eine für den Sport, eine für Marketing. Braucht’s streng genommen zwar erst in der Bundesliga, doch wir wollen der Zeit voraus sein. Dass wir wirtschaftlich im Plan sind, ist mir wichtig.
Ihr geltet als reicher Verein – stimmt das so?
Reiche Klubs gibt’s viele auf der Welt, Wacker gehört nicht dazu. Klar, wir haben nicht das normale Budget eines Viertliga-Meisters, aber wir sind auch kein normaler Viertligist.
