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Pressespiegel - 13.06.2025

Goalie-Tor reichte nicht zum Pokal

Autor: Daniel Lenninger, Medium: Tiroler Tageszeitung

Fast hätte Lukas Tauber den FC Wacker zum Cup-Sieg geschossen. Nach dem kuriosen Torhüter-Treffer drehte die Reichenau auf und jubelte vor 3000 Fans nach packendem Elfmeterschießen über die Titelverteidigung.

Innsbruck – Es war 16.50 Uhr, als die Bewässerungsanlage am Tarrenzer Lenzenanger knapp 100 Fußballfans bei 22 Grad eine Dusche verabreichte. Aus organisatorischer Sicht blieb das gestern vor dem Herren-Finale der einzige Fauxpas. An einem Tiroler Fußballtag der Extraklasse mit 3000 Fans und einem Finish, das elektrisierender wahrlich nicht ausfallen hätte können. 

„Wacker, Wacker“, dröhnte es lautstark aus der Kurve, die das rauschende Fußball-Volksfest stimmungsvoll untermalte. Feiergrund gab es für die Schwarz-Grünen aber keinen: Die Reichenau gewann 5:4 im Elfmeterschießen (reguläre Spielzeit: 1:1) und holte den vierten Cup-Titel. Damit blieben gestern alle Titel in Innsbrucker Hand. 

Ein Knackpunkt: die Gelb-Rote für Wacker-Stürmer Okan Yilmaz, der kurz vor dem Pausenpfiff vom Platz flog (41.). Und sich beschwerte, denn der Ausschluss war strittig: Yilmaz prallte mit Reichenau-Goalie Clemens Steiner zusammen, konnte nicht mehr ausweichen. 

Durch die Überzahl entstanden völlig neue Vorzeichen, war Titelverteidiger Reichenau plötzlich der klare Favorit auf den Cupsieg. Eine Rolle, die den Rot-Schwarzen offenkundig nicht half. 

Goalie traf zur Führung 

Der Westligist übernahm das Kommando, biss sich an der Wacker-Defensive aber die Zähne aus. Und Wacker hatte in Unterzahl sogar die hochkarätigeren Chancen, durch Daniel Francis und Stefan Lorenz die Führung am Kopf beziehungsweise am Fuß. 

Und dann geschah das vielleicht größte Kuriosum in der Cup-Geschichte: Wacker-Goalie Lukas Tauber traf per weitem Abschlag über den verdutzten Reichenau-Torhüter Steiner zur Führung (78.). Der Titel war zum Greifen nahe, da köpfelte der Reichenauer Mario Kleinlercher eine Caria-Flanke wuchtig in die Maschen (81.). Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. 

Wacker-Coach Sebastian Siller wechselte Ersatzgoalie Abdoulaye Gueye ein, der einen Elfmeter hielt. Aber Philipp Viertler und Florian Kopp verschossen, just Lukas Hupfauf schoss die Reichenau ins Glück – und jubelte gegen den Ex-Club nicht. „Ohne die Leistung von Volders im Vorjahr zu schmälern, aber nach einem Finalsieg gegen den FC Wacker ist der Titel noch mehr wert“, verabschiedete sich Reichenau-Coach Gernot Glänzer in die Partynacht.

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