
Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
Samstag-Vormittag am Innsbrucker Sparkassenplatz bei der Ausstellung über das Leben von Leopold Stastny.
Der älteren Semestern vor allem als ÖFB-Teamchef in Erinnerung sein wird. „Weißer Riese“ hat man den genannt, mit dem Österreich die WM 1974 in Deutschland aufgrund eines 1:2 auf Schneeboden im Schalke-Stadion von Gelsenkirchen verpasst hat. Als besseres Team, durch zwei eklatante Tormannfehler ...
Wacker-Trainer war Stastny auch. Von Jänner 1966 bis Juni 1968. Er lotste auch Werner Kriess von der Vienna nach Innsbruck, der später Kapitän der glorreichen SSW-Innsbruck-Truppe der 70er und noch einmal später Kollege bei der „Krone“ wurde. Als Kriess aber 1968 nach Innsbruck kam, war Stastny schon wieder weg. Teamchef – er holte ihn dann freilich ins A-Team.
Werner K. war beim Rundgang durch die Ausstellung dabei. Dass sein 1996 verstorbener „Entdecker“ Jude war, habe er gewusst. Sein Schicksal (Eltern im KZ ermordet, 1945 auf der Flucht vor den Nazis) kannte er nicht. Den Humor, erinnerte sich Kriess, habe das Stastny nicht geraubt. Ein Kindskopf sei er gar gewesen: Bei einem Theaterbesuch mit dem A-Team habe er einem Spieler (!) gar ein Furzkissen untergeschoben – und ihn dann echauffiert „getadelt“. So durfte man am Ende einer tiefgehenden Zeitreise schmunzeln.