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Pressespiegel - 15.07.2025

Aufsteigerflut und sportliche Wertlosigkeit

Autor: dale, Medium: Tiroler Tageszeitung

Innsbruck – Wer wissen möchte, wie viele Teams in der Vor-Reform-Saison 2025/26 aufsteigen, muss rechnen. Die Durchführungsbestimmungen sind vage formuliert. Es heißt lediglich, dass die „bestplatzierten Mannschaften“ aufsteigen, bis die Liga-Stärke (zwischen 16 und 56 Teams) erreicht ist. Was man nicht herausliest: In drei Spielklassen steigt mehr als die Hälfte der Teams auf. 

Ausgehend von der dritten Leistungsstufe mit acht Tiroler Clubs lässt sich ausrechnen: In der Regionalliga Tirol steigen mindestens zwei Clubs auf, in der Tirol Liga mindestens vier. In den Landesligen, Gebietsligen und 1. Klassen sogar jeweils mindestens 17 Teams (gesamt/West und Ost). Sollte ein Tiroler Westligist aufsteigen, erhöht sich die Anzahl jeweils um ein Team. Bis zu 63 Teams dürfen aufsteigen. 

Die Verlierer sind die Bezirksligen und die 2. Klassen. Dort steigt kein einziges Team (!) auf. Die Bezirksliga-Meister spielen 2026/27 nämlich ebenso in der siebten Leistungsstufe wie die Letzten. Alle Teams der 2. Klasse werden in die achte Leistungsstufe eingeordnet. Hintergrund: Der TFV möchte beispielsweise verhindern, dass der Bezirksliga-Meister höher eingereiht wird als etwa der Zehnte der Gebietsliga. Dafür nimmt man eine Saison der sportlichen Wertlosigkeit in Kauf. Ganz schwacher Trost: Die Bezirksligisten spielen nach der Reform eine Leistungsstufe höher, die Teams der 2. Klasse zwei. Absteiger gibt es keine. Liegt man aber außerhalb der Aufstiegsplätze, wird man mit den Aufsteigern der niedrigeren Liga zusammengemischt. Und der „Klassenerhalt“ kommt einem Abstieg gleich.

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