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Pressespiegel - 12.08.2025

Die Sensation lag lange in der Luft

Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung

Ein heroischer ÖFB-Cupfight von Westligist Wacker Innsbruck blieb gegen Bundesliga-Rekordmeister Rapid unbelohnt. Bei der 0:1-Niederlage wurde der schwarzgrüne Ausgleich fragwürdigerweise aberkannt.

Innsbruck – Eder, Sturm, Schreter, Schrott, Anfang, Kirchler, Baur, Spielmann – der FC Wacker hätte im traditionsreichen Duell gegen Rapid auch einige Legenden ins Team einbauen können, die bei einem erstmals seit 15 Jahren (zuletzt im September 2010) ausverkauften Stadion gegen die Hütteldorfer live mit dabei sein wollten. 

„Megageil, wie die Nordtribüne ausschaut“, kommentierte Schreter zur Halbzeitpause neben dem Match auch ein Fanduell, das bereits zu Spielbeginn für einen Hexenkessel sorgte. Schreters Nachsatz – „Wir gehören in die Bundesliga“ – hatte nach 45 Minuten auch einen großen sportlichen Wert. 

Denn der FCW verteidigte vor 15.753 Fans die Null, Goalie Lukas Tauber hielt zweimal großartig gegen Claudy Kabamba (26.) und Ercan Kara (42.), schon zuvor hatte sich Linksverteidiger Matteo Franzotti in allerhöchster Not in einen Kara-Schuss geworfen (20.). Von einer einzigen Abwehrschlacht war das Geschehen aber nicht geprägt, auch die schwarz-grünen Hausherren hatten die ein oder andere Umschaltsituation: Bei der besten über Bright Owusu und Lucas Scholl vergab Stefan Lorenz in aussichtsreicher Position alleine vor Rapid-Goalie Niklas Hedl (23.). 

Mit bengalischen Feuern auf der Nordseite und stehenden Ovationen wurde die zweite Halbzeit eingeläutet, in denen der FCW zu Beginn den Europacup-Starter aus Wien um Neo-Coach Peter Stöger offensiv wieder weitgehend sehr gut neutralisieren konnte. Mit heimischen Kräften (Tauber, Joppich, Kopp, Lorenz, dem Südtiroler Lechl) oder Spielern mit Bayern-Vergangenheit (Scholl) oder aus dessen World Squad (Francis, Franzotti). 

Natürlich ging das Match dann irgendwann ordentlich an die Substanz und Rapid fand wieder Topchancen vor. Radulovic scheiterte aber am eigenen Abschluss (66.) und Franzottis nächster Rettungstat (72.), dazwischen parierte Tauber gegen Marcelin (69.) großartig. Wackers Leidenschaft war dennoch in jeder Sekunde spürbar, Trainer Siller versuchte mit den Jokern Tekir und Krasniqi wieder für Entlastung zu sorgen, der Druck wurde aber im Minutentakt größer. Und nach einem Sy-Foul an Sangare donnerte Bolla einen Freistoß zum 0:1 (78.) unter die Latte. 

Die Fans peitschten den FCW im Finish nach vorne. Und der Ausgleich fiel: Nach Gstrein-Flanke netzte Yimaz ein (90.), Schiri Macanovic entschied sehr strittig auf Stürmerfoul, die Quittung waren etliche Becherwürfe im aufgeladenen Oval. Es war ein großer Fight.

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