Entweder der Rasen war komisch – oder wir hatten doch die falschen Schuhe an.“
Rapid-Trainer Peter Stöger kommentierte am Sonntag im ausverkauften Tivolistadion (wohl angesichts des 1:0-Sieges) den Zustand des Rasen eher launig.
Aber man muss kein „Greenkeeper“ auf einem Golfplatz sein, um zu sehen, dass das Geläuf in der großen Innsbruck-Arena von bescheidener Qualität ist. Was bei drei Intensivnutzern (WSG Tirol, Wacker Innsbruck und Raiders Tirol) auch keine allzu große Überraschung ist.
Den Verantwortlichen ist das auch durchaus bewusst. Im September steht ein Wechsel des Grüns an. Für stattliche 230.000 Euro erhält das Tivoli einen neuen Rasen. Weg mit dem Acker!
Football hat da schon Pause, die WSG spielt nach der Länderspielpause zweimal auswärts (Rapid, Altach) und Wacker samt einer spielfreien Runde gleich dreimal in der Fremde (Kitzbühel, Lustenau, Lauterach). Alles gecheckt – alles freut sich auf den neuen Untergrund.
Es sei denn ...
Sollte Innsbruck den Eurovision Song Contest 2026 zugesprochen bekommen, sind die ganzen Pläne null und nichtig. Dann wird das Tivolistadion für das Public-Viewing (wie in Basel) benötigt – und (so schätzt der ORF vier bis fünf Wochen) gesperrt werden. Ein Riesen-Würfel soll auf die Mittelauflage. Womit der (neue) Rasen wieder kaputt wäre.
Daher lautet der neue Song-Contest-Plan: Das Geläuf würde im Falle eines Austragungsortes Innsbruck nicht im September 2025, sondern erst im Juni 2026 getauscht werden. WSG und Wacker müssen ihre Meisterschaften noch eine weitere Saison auf dem ramponierten Rasen bestreiten. Und die Auswärtsplanung im September wäre absolut für den Hugo. Die Freude darüber hält sich sowohl beim Bundesliga-Klub als auch beim Westliga-Verein in Grenzen. „Noch ein Jahr auf dem schlechten Rasen – das wäre arg“, ächzt WSG-Trainer Philipp Semlic. Und Wacker-Boss Hannes Rauch sorgte zusätzlich: „Dann können wir in der entscheidenden Westliga-Phase nicht im Tivoli spielen.“
Ein Gedanke, der bei der WSG leise Hoffnung weckt: „Dann übersiedeln wir nach Wattens.“