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Pressespiegel - 12.08.2025

Real Madrid vs. ESC 2026: Imageschaden vs. Imagegewinn im Tivoli

Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung

Heute soll sich eine Abordnung von Real Madrid ein Bild vom Innsbrucker Tivoli machen. Das Testspiel am kommenden Dienstag (12. August, 19 Uhr) gegen die WSG Tirol wirft seine Schatten bereits voraus, der 1,37 Mrd. Euro teure Kader darf schließlich keine Überraschung erleben. Bleibt zu hoffen, dass sich die spanischen Verantwortlichen nicht die beiden jüngsten Matches (Wacker – Rapid, WSG – Hartberg) im Fernsehen anschauten. Denn zeitweise erweckten diese den Eindruck einer unkontrollierbaren Rutschpartie, die man eher im angrenzenden Olympia-Eisring verorten würde. 

Auch WSG-Trainer Philipp Semlic kritisierte zuletzt den Tivoli-Untergrund und die fehlende Schonzeit. „Was für mich als Bundesliga-Trainer ein Wahnsinn ist: Am Freitag ist dort ein Drittliga-Spiel (FC Wacker – Seekirchen, Anm.), am Samstag spielen wir gegen Hartberg. Professionalität – und da bin ich wieder bei der Infrastruktur in Tirol, wo für den Spitzensport nichts passiert – ist was anderes“, kritisierte der Steirer in einem TT-Interview. 

Olympiaworld-Geschäftsführer Matthias Schipflinger ist sich der angespannten Situation bewusst, verweist aber nachdrücklich auf die Überfrequentierung: „Wir sind die Heimstätte von drei Mannschaften, das gibt es in keinem anderen Stadion Österreichs.“ Über den Daumen gepeilt kommen mit WSG Tirol (zumindest 16 Bundesliga-Heimspiele), FC Wacker Innsbruck (inkl. Vorbereitung, ÖFB-Cup, Tirol-Cup und Westliga über 20 Matches) und Swarco Raiders (zumindest sechs ELF-Heimspiele/American Football) weit über 40 Spieltage zusammen. Noch nicht eingerechnet: Zusatztermine wie ein Nachwuchsturnier. Damit liege man weit über dem Schnitt. 

Für September wurde angesichts des schlechten Zustands ein neuer Rasen angekündigt, die Olympiaworld hat dafür 300.000 Euro an Investition vorgesehen. Doch für die Umsetzung dieser Maßnahme fehlt noch eine Freigabe. Grund: Sollte der Eurovision Song Contest kommendes Jahr tatsächlich in Innsbruck stattfinden, wäre im Tivoli-Stadion eine „Arena plus“ für Public Viewing vorgesehen. Und die zu erwartende Belastung des Rasens würde den Tausch des Untergrunds verzögern. „Im Fall eines Zuschlags würden wir die Maßnahme auf nach dem Song Contest verlegen“, hält Olympiaworld-Geschäftsführer Schipflinger fest. Für die WSG und den FC Wacker brächte das musikalische Großereignis zudem terminliche Unannehmlichkeiten mit sich: Die möglichen Final-Termine (16. bzw. 23. Mai) samt Veranstaltungswoche, Vorlaufzeit und Abbau könnte eine Ausweich-Spielstätte erfordern. 

Noch eine zugegeben provokante Frage steht im Raum: Wäre der Imageschaden für Innsbruck durch ein Rasen-Chaos im Test gegen den größten Fußballverein der Welt größer als der Imagegewinn durch den Eurovision Song Contest? 

Wer sich vom sportlichen Höhepunkt vor Ort ein Bild machen möchte, sollte sich auf der Website www.testspiele.at erkundigen, der Vorverkauf beginnt heute um 12 Uhr. Für das Ticketing ist ausschließlich die Agentur Onside Sports zuständig.

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