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Pressespiegel - 12.08.2025

„Fußball-Tirol blickt in die Reichenau“

Autor: Daniel Suckert, Tobias Waidhofer , Medium: Tiroler Tageszeitung

Beim heutigen Stadtderby (17 Uhr) zwischen der SVG Reichenau und dem FC Wacker Innsbruck ist ein emotionales Fest am grünen (Kunst-)Rasen vorprogrammiert. Favorit wollen die Hausherren nicht sein.
 
Innsbruck – Viel bringt Gernot Glänzer nach über 20 Jahren in der Coachingzone im Tiroler Unterhaus nicht mehr aus der Fassung. „Da hast du eine gewisse Routine“, erklärt der Coach der Reichenau mit einem Grinser auf den Lippen: „Aber natürlich ist man ein bisserl angespannt.“ Schließlich kommt der FC Wacker Innsbruck, das ist immer ein besonderes Duell. Glänzer: „Ich glaube, ganz Fußball-Tirol blickt heute in die Reichenau.“ 

David gegen Goliath 

Dass beide Mannschaften mit einer Niederlage in ihre neue Regionalliga-West-Saison gestartet sind, lässt den Schlager – mit einem Augenzwinkern – zu einem „Kellerderby“ werden. Das letzte Aufeinandertreffen Anfang Juni im Kerschdorfer-Cup-Finale in Tarrenz ließ die Reichenauer jubeln. Von einer Favoritenrolle will man aber nichts hören: „Daheim zu spielen, ist immer von Vorteil“, weiß Glänzer: „Wir nehmen die Herausforderung an, Favoriten sind wir aber nicht.“ Und was den Blick auf das Budget betrifft, da stellt der Familienvater klar: „Da spielt der David gegen den Goliath.“ 

Beim schwarz-grünen Goliath schrillen zwar nicht die Alarmglocken, die Auftaktniederlage hat man aber auch nicht auf die leichte Schulter genommen, wie Trainer Sebastian Siller bestätigt: „Wir müssen mit der letzten Konsequenz agieren. An dem haben wir unter der Woche gearbeitet und das ist auch klar angesprochen worden.“ Und man hat sich auch akribisch mit dem Reichenauer Untergrund beschäftigt: „Wir haben uns sehr gut auf den kleinen Kunstrasen vorbereitet. Wir wissen, was auf uns zukommt.“ 

Dass Siller eine Reichenau-Vergangenheit hat, sei ebenso kein Thema wie der Zeitpunkt, an dem man sich mit der Glänzer-Truppe messen muss: „Der Zeitpunkt und Ort ist uns egal – wir wollen jedes Spiel seriös bestreiten und in der Liga musst du jeden Gegner ernst nehmen.“ 

Wenn in der Coachingzone ein 68er (Glänzer) auf einen 89er (Siller) Jahrgang trifft, dann vermutet man große Unterschiede. Was aber die Vorbilder betrifft, da lassen sich beide Übungsleiter nicht auf einen festnageln. Wobei Glänzer die Arbeit von Xabi Alonso in Leverkusen (2022–25) hervorhebt: „Das hat mich beeindruckt. Und sein 3-4-3-System haben wir übernommen – aber nicht nur wir, wie man ja in der Liga sieht. Er hat da sicher Pionierarbeit geleistet.“ 

Bei Siller sind es jene Trainer, die er in seiner Kicker-Karriere hautnah miterleben durfte: „Da gibt es nicht den einen, sondern viele, von denen ich was mitgenommen habe. Ein Adi Hütter und Klaus Schmidt (beide beim AS Monaco, Anm.) sind da zu nennen.“ Aber auch Jürgen Säumel, mit dem Siller noch zusammen beim Wacker (2014–17) gekickt hat, steht auf seiner Liste. Der 40-Jährige wurde in der abgelaufenen Bundesliga-Saison ja Meister mit Sturm Graz. 

Das zweite Tiroler Derby wird in Kufstein um 18 Uhr angepfiffen. Da gastiert der SC Imst in der Festungsstadt.

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