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Pressespiegel - 17.11.2025

„Das sind nicht wir“

Autor: Daniel Lenninger, Medium: Tiroler Tageszeitung

Altach Platzsturm und Fan-Randale dämpften die Euphorie bei Winterkönig FC Wacker. Von den anderen Tiroler Westligisten überraschte im Herbst vor allem der SC Schwaz positiv.
 
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 14 Siege aus 16 Spielen, ein Torverhältnis von 41:8 und acht Punkte Vorsprung auf Verfolger Seekirchen. Budgetkrösus FC Wacker wurde seiner Favoritenrolle in der Fußball-Westliga mehr als gerecht. Der Durchmarsch in die 2. Liga scheint für die Winterkönige von Trainer Sebastian Siller Formsache zu sein. Dass der Club nach dem Herbstabschluss entgegen dem sportlichen Höhenflug in die Negativschlagzeilen geriet, liegt an einer kleinen Gruppe, die sich Fußball-Fans nennt, aber offenbar auch anderes im Schilde führt, als die Mannschaft leidenschaftlich zu unterstützen. 

„Das sind sicher nicht wir. Solche Szenen haben nicht nur auf dem Fußballplatz nichts verloren. Sie haben in der Gesellschaft nichts verloren.“ Wacker-Präsident Hannes Rauch musste sich am Sonntag, einen Tag nach dem 2:2-Auswärtsremis bei den Altach Juniors, mit einer leidigen Nebenbaustelle beschäftigen. 

Wie die TT berichtete und schockierende Videos belegen, brannten den Fans die Sicherungen durch, lieferten sich vermummte Anhänger nach Spielende Kämpfe mit der Polizei und dem rivalisierenden Fanlager. Nach dem Platzsturm und den gewalttätigen Ausschreitungen ist im Bericht der Landespolizeidirektion Vorarlberg von „rund 15 gewaltbereiten Tiroler Risikofans“ die Rede. Die Beamten seien körperlich attackiert und mit Tischen, Mülltonnen und Stangen beworfen worden. Und es erinnerte an frühere Duelle zwischen Altach und Wacker, als es ebenfalls Ausschreitungen gegeben hatte. 

Rauch sprach Klartext: „Wir distanzieren uns. Ich finde es schlimm, wenn rivalisierende Fangruppen aufeinander losgehen. Fußball ist die schönste Nebensache und wir wollen für sportliche Schlagzeilen sorgen.“ Zugleich wehrt sich der Präsident dagegen, alle Wacker-Fans über einen Kamm zu scheren, und erinnert an die unzähligen friedlich verlaufenen Fußballfeste: „Wir haben fast 1800 Mitglieder. Und wenn man sich anschaut, wie wir seit unserem Neubeginn unterstützt werden, dann lass ich mir von ein paar schwarzen Schafen nicht die Suppe versalzen und den Verein madig machen.“ 

Um über vereinsseitige Maßnahmen zu sprechen, sei es zu früh: „Wir vertrauen den Behörden. Wenn Ergebnisse da sind, können wir uns immer noch zusammensetzen.“ 

Der FC Wacker spielte in einer eigenen Liga. Aus Tiroler Sicht sorgte ansonsten vor allem der SC Schwaz für Furore. Während Imst (7.) und die Reichenau (9.) bisweilen auch ersatzgeschwächt nicht an die starke Vorsaison anschließen konnten, wurde der XXL-Umbruch zur Erfolgsgeschichte. 

Und wäre der Sieg in Seekirchen wegen eines Wechselfehlers nicht strafverifiziert worden, hätte der Sechste noch einmal drei Punkte mehr auf dem Konto. Dank Königstransfer Can Alak (19 Tore) schoss Schwaz in der Hinrunde mehr Tore als in der gesamten vergangenen Saison. „26 Punkte hätte ich im Sommer sofort unterschrieben. Für uns ist das ein Top-Ergebnis. Wir haben sofort harmoniert und ich bin sehr stolz“, jubelt Trainer Akif Güclü zur Winterpause.

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