
Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
Einen Tapferkeits-Preis hätte sich Wacker gestern durchaus verdient – aber für den gab es schlussendlich keine Punkte: Innsbruck unterlag am Tivoli einer abgebrühten Austria mit 0:3 (0:1), konnte den Tabellenführer der Bundesliga aber durchaus fordern. Doch die Wiener Violetten waren vor dem gegnerischen Gehäuse glücklicher und effizienter, fügten den Schwarz-Grünen damit die erste Niederlage im Jahr 2011 zu.
Wacker Innsbruck – Austria Wien 0:3 (0:1).– Das nennt man den psychologisch ungünstigsten Moment: Als Schiri Gangl schon sein Utensil zwecks Pausenpfiff zum Mund führte, schlug die Austria zu: Barazite-Solo, sein Stanglpass trifft Linz nicht voll, Bundesliga-Assistkönig Jun muss das Leder vor dem Gehäuse nur mehr über die Linie drücken – 0:1 (45.).
Bis zu diesem Zeitpunkt stellte Wacker der Wiener Feldüberlegenheit großes Engagement und hohe Laufintensität gegenüber, kam mit schnellen Kontern einige Male gefährlich in den violetten Strafraum. So, als Löfflers Stanglpass Marcel Schreter um einen Wimpernschlag verpasste (39.). Bei Abrahams Lupfer aus 40 Metern musste sich Austria-Keeper Lindner mächtig strecken, um das Leder über die Querlatte zu drehen (20.). Auf der Gegenseite konnte sich Pascal Grünwald gegen die freistehenden Barazite (22.) und Linz (Volley/31.) auszeichnen.
Mit der Führung im Rücken musste die Psychologie nicht mehr strapaziert werden. Denn sieben Mal lag die Austria zuvor auswärts in Front – und siegte stets! Auch beim achten Versuch. Denn Linz nützte einen Abstauber zum 2:0 (nachdem Suttner noch an Grünwald scheiterte/60.), ein Burgic-Kopfball wurde von Suttner von der Linie gekratzt (67.).
Damit wurde den Schwarz-Grünen endgültig der Zahn gezogen, ging der Mut verloren. Das schönste Tor des Abends war nur mehr Draufgabe: Teamspieler Zlatko Junuzovic marschierte ungehindert Richtung Innsbrucker Strafraumgrenze, sein Schlenzer senkte sich exakt ins lange Eck (3:0/79.).