
Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung
Der Anfang prägt, das Ende haftet. Und da machte Aufsteiger Wacker Innsbruck mit einem 1:0-Heimsieg über Leader Sturm Graz alles richtig.
Innsbruck – Die Treue zu seinem variablen 4-1-4-1-System vor Teamgoalie Pascal Grünwald ließ sich Wacker-Coach Walter Kogler auch gegen den Tabellenführer aus Graz nicht nehmen. Eine (überraschende) Änderung war nach der Trauerminute für den verstorbenen Gratkorn-Coach Michael Fuchs dann am Tivoli-Rasen aber doch zu sehen: Kogler besetzte die rechte Außenbahn mit Dario Dakovic und Georg Harding, der statt Carlos Merino und im Gegensatz zum 1:0-Auswärtssieg beim LASK im Mittelfeld begann. Eine defensivere Variante. Und so startete der Aufsteiger aus Innsbruck auch in die Partie.
Im Vermeiden großer Sturm-Chancen ließ Wacker außer einem Abseitstreffer von Roman Kienast (5.) und einer Gelegenheit fu?r Ex-Wacker-Spieler Andi Hölzl (23.) defensiv die erste halbe Stunde ansonsten nur Halbchancen zu. Im Kreieren eigener Torgefahr waren die Schwarzgrünen aber im ersten Durchgang schwer limitiert. Außer ein paar Standardsituationen, die allesamt in der starken Grazer Abwehr verpufften, war nichts los. Imre Szabics vergab per Kopf nach Hölzl-Flanke indes die beste Chance auf die Sturm-Fu?hrung (38.). Und der kalte Wind, der bei Regenwetter durchs Tivoli wehte, war genauso wenig herzerwärmend wie das du?stere Treiben am Grün.
Ein gefühlvoller Ildiz-Freistoß war mit dem Pausenpfiff aber zumindest ein kleiner wackerer Stimmungsaufheller. Es lief auch im zweiten Durchgang relativ stereotyp und schablonenhaft weiter. Keiner wollte sein taktisches Konzept lockern. Sturm spielt um den Titel, Wacker um eine Rangverbesserung und die Reputation. Und Prämien gibt‘s auch noch zu verdienen. In Minute 58 hätten sich beide Teams fu?r die Disziplin belohnen können. Zunächst scheiterte Schildenfeld für Sturm nach einem Corner an Grünwald, im Gegenzug hätte Burgic fu?r Wacker zum Goldköpfchen werden können.
Aber alles nicht von der Sorte „Das muss es doch sein“. Die Strafräume blieben weitgehend Sperrgebiet, ehe Schildenfeld nach Ildiz-Freistoß und vom eingewechselten Carlos Merino bedrängt die Kugel im eigenen Netz versenkte. Und Wacker hatte plötzlich alles richtig gemacht. „Es war ein zähes Ringen zweier kampfkräftiger Teams mit dem besseren Ende fu?r uns. Alle haben gut nach hinten gearbeitet“, lobte Kogler sein Kollektiv. Nachsatz: „Wir haben die Kraft, spät zuzuschlagen.“ Merino merkte mit einem Augenzwinkern an, die Kugel beim Goldtor berührt zu haben („mein zweites Saisontor“), wusste aber wie Kogler, wie der Sieg gelang: „Mit kompakter Teamleistung.“