
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Warum werden die Spieler psychologisch betreut und wir Fans nicht?, fragte sich kürzlich der Besucher eines Internetforums. Man kann diesem Fußball-Anhänger nur bedingt Recht geben: Pädagogen und Sozialarbeiter gehören mittlerweile zum Standard einer seriösen Fanarbeit, Trittbrettfahrer erreicht diese Behandlung allerdings selten. An den Rand gedrängt, vermummt und am sportlichen Erfolg nur insofern interessiert, als ein Abstieg schwächere Gegner zur Folge hätte. Auf gegnerischer Fanseite nämlich. Fußball-Stadien bleiben ein Schmelztiegel, der Sport eignet sich wie kein anderer, alle sozialen Schichten an einem Geschehen teilhaben zu lassen. Am Ende landen alle in einem Topf: die jubelnden Zuschauer, die randalierenden genauso. Eine Handvoll kann zerstören, was die Mehrheit an positiven Emotionen auslöste. Diese verdorbenen Äpfel müssen aus dem Korb.