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Pressespiegel - 16.08.2025

Leider keine Dankbarkeit

Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung

Ein wenig Dankbarkeit hätte er wirklich an den Tag legen können. Immerhin ebnete Wackers Vorgänger-Klub FC Tirol seine Karriere. Am 13. November 2004 wurde Mattersburg mit 5:0 aus dem Tivoli gefegt, und damit der Stuhl von Coach Ertugral endgültig gekippt. Wenige Tage später übernahm Franz Lederer das Traineramt.

Doch drei Dankeschöns in einer Saison waren dem "Dinosaurier" unter den Bundesliga-Trainern und seiner Truppe anscheinend ausreichend. Gestern konnte Mattersburg die stolze Innsbrucker Auswärtsserie im Frühjahr 2011 beenden (zwei Siege, drei Remis). Und das erboste Sportdirektor Oliver Prudlo dermaßen, dass er einige Minuten in der Kabine benötigte, um seine Fassung und die richtige Worte zu finden: "Mit derartigen individuellen Fehlern kannst du kein Spiel gewinnen."

Walter Kogler konnte dem nur beipflichten. "Erst als uns das Wasser bis zum Hals stand, setzten wir dagegen, habe wir alles probiert." Viel zu spät, wie auch der tschechische Defensivmann Martin Svejnoha feststellte. "Wir waren heute einfach zu schwach. Und hatten am Ende auch das Quäntchen Glück in entscheidenden Momenten nicht auf unserer Seite."

Das bitter nötig gewesen wäre, um die kleine Chance auf einen internationalen Platz im Saison-Finish zu wahren. Aber sieben Zähler Rückstand werden in nur mehr vier Spielen wohl ein ganzes Stück zu viel sein. "Man muss sich eingestehen: Ein Punkt zuletzt gegen Kapfenberg und Mattersburg - das ist zu wenig. Das war´s."

Der Trainer muss auch, bei aller Euphorie, Realist bleiben. Nun gilt die Konzentration im schwarz-grünen Verein dem 9. (Abgabe der nachgereichten Unterlagen) und dem 15. Mai (Urtei des Protest-Komitees). Mit einem zu erwartenden positiven Entscheid könnte aber durchaus positiv bilanziert werden: Der Aufsteiger präsentierte sich über weite Strecken sehr gut, der Vorstand bekam noch alles Finanzielle auf die Reihe. Nicht zu spät...

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