
Autor: Anja Richter, Medium: Kronen Zeitung
> Sportminister Werner Kogler überraschte die Athleten mit großen Lockerungsplänen > Ab 1. Juli ist wieder nahezu uneingeschränkter Trainings- und Meisterschaftsbetrieb, auch mit Körperkontakt, möglich
Dass es Lockerungen für Mannschafts- und Kampfsport geben wird, war seit der ORF-„Pressestunde“ am Sonntag mit Sportminister Werner Kogler bekannt. Dass diese so rasch und im großen Stil ausfallen würden, überraschte gestern die heimische Sportszene!
Schon ab 1. Juli soll Sportausübung mit Körperkontakt drinnen und draußen wieder nahezu uneingeschränkt und ohne Abstandsregeln möglich sein. „Wir machen große Lockerungsschritte. Mein Appell: Seid gescheit und handelt mit Hausverstand. Das Virus ist noch da“, so Kogler, der das Führen von Anwesenheitslisten und Hygienemaßnahmen als Grundvoraussetzungen für die neuen Regelungen nennt. Zur großen Freude von unzähligen Athleten, die mehr als drei Monate auf sportartenspezifisches Training verzichten mussten, wie etwa die Judoka. „Die Nachricht freut mich außerordentlich“, strahlte Olympia-Hoffnung Bernadette Graf. „Wir mussten sehr lange ohne Judogefühl auskommen. Am 1. Juli geht es auf Trainingslager nach Mittersill. Großartig, dass wir da wieder voll durchstarten können.“
Erstes Aufatmen nach „komischer Zeit“
Nicht minder glücklich äußerte sich Alisa Buchinger, Karate-Weltmeisterin 2016. „Es war eine komische Zeit für uns. Einfach super, dass wir jetzt wieder normal trainieren können. Ein echter Fortschritt!“, sagte die Salzburgerin, die am Dienstag erfahren hatte, dass die WM in Dubai um ein Jahr auf November 2021 verschoben wird.
Aufatmen darf der Mannschaftssport, Fans können bald wieder live dabei sein – ab 1. September bis zu 5000 Zuschauer indoor und 10.000 im Freien. Erstmals könnte dies gleich Anfang September der Fall sein, wenn das Fußball-Team im Happel-Stadion Nations League spielt.