
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Der FC Wacker Innsbruck rüstet sich nach dem letzten Saisonspiel bereits für die kommende Saison. Einige gehen, mit Nico Karger könnte ein weiterer Deutschland-Legionär den Weg ins Tivoli finden.
Innsbruck - Die offizielle Verabschiedung des Trainerstabs fand vor dem Abschlusstraining statt. Doch wirklich auseinander gingen die Protagonisten des FC Wacker erst am späten Samstagabend nach der mannschaftsinternen Feier in einem Innsbrucker Innenstadtlokal. Kabine ausräumen, Schlüssel abgeben - das wars für den Trainerstab um Thomas Grumser. Leute wie die Kondi-Trainer Dario Müller und Elias Braunhofer konnten sich mit der Vereinsführung nicht mehr einigen, sie suchen eine neue Herausforderung.
Der Abgang mit dem 1:6 in Klagenfurt war kein schöner. Und selbst Ried-Trainer Gerald Baumgartner, der Aufsteiger, zeigte sich im TT-Gespräch verwundert: "Gegen uns war der FC Wacker auf Augenhöhe, ich hätte nicht damit gerechnet." Er schätze ungeachtet des Resultats Thomas Grumser - und eines will er nicht glauben: "Die Tiroler Buam haben sich sicher nicht hängen gelassen."
Die Klagenfurter (siehe Kasten) beeinspruchen indes das außergewöhnliche FAC-Ergebnis in Ried (0:9). Leicht wird es gegen die Kärntner auch im kommenden Spieljahr nicht - zuletzt erfuhr man aus Österreichs Süden von großen Plänen.
Wie viele aus dem aktuellen Wacker-Kader im kommenden Zweitliga-Spieljahr mit Einsatzzeit rechnen dürfen? Wohl nur Raphael Gallé, Alexander Joppich, Lukas Hupfauf und möglicherweise Stefan Meusburger. Der Rest spielt eine Liga tiefer oder zerstreut sich: Leute wie Matthäus Taferner (zurück zu Dresden, bald Hartberg?) verließen die Bühne Tivoli bereits, auch Murat Satin (WAC) und Karim Conte (deutscher Berater) stehen am Absprung. Einer könnte im Gegenzug im Anflug auf Innsbruck sein, denn noch läuft die Suche nach einem Mittelfeld-Akteur. Nico Karger vom deutschen Drittligist 1860 München würde ins Schema passen. Kurios: Der 27-Jährige soll durch das offizielle Beflockungsangebot des 60er-Fanshops erfahren haben, dass seine Rückennummer für die kommende Spielzeit an aufrückende Jugendspieler vergeben worden sei. Elf Jahre lang war Karger ein Löwe gewesen, Wacker-Trainer Bierofka gilt als Mentor des Manns mit dem Spitznamen "King Karges". Möglicherweise der sechste Neuzugang - wohl auch nicht der letzte.
Spannend bleibt es allemal rund ums Tivoli, erst vergangene Woche soll es ein Gespräch mit der Landesspitze gegeben haben. Dabei könnte auch das Thema Trainingszentrum zur Sprache gekommen sein. Jenes in Mieming, das projektiert wurde. Und auch jene Anlage rund ums Tivoli, mit welcher der aufstrebende Verein seine Ziele verwirklichen will. Die sind höher gesteckt als noch vor wenigen Wochen vermutet.