
Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung
Die Bundesliga schaltet wieder auf Grün - sowohl in Liga eins als auch Liga zwei erfolgt morgen der Auftakt. Die WSG Tirol und der FC Wacker Innsbruck bewegen sich zwischen Abstiegskampf und Aufstiegsgelüsten.
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Innsbruck - Es war ein Kraftakt, eine Sensation und ein Sieg für den österreichischen Fußball, dass die letzte Saison der 2. Liga in der Corona-Krise doch noch am Rasen fertiggespielt wurde. Und am Ende stand Austria Klagenfurt, das zwischenzeitlich schon an Ried vorbeigezogen war, trotz großer Investitionen als starker Zweiter irgendwie mit leeren Händen da.
Ein Blick auf die Kader genügt, um den Kärntnern vor dem Beginn der neuen Saison Klasse zu attestieren. Mit Thorsten Mahrer (Mattersburg) oder Markus Pink (zuvor Admira, Sturm/Mattersburg) wurden Bundesliga-erfahrene Kräfte verpflichtet. Und im Hintergrund spannt Manfred Linzmaier als neuer Austria-Chefscout sein weltweites Netzwerk auf. Wenn man mit einem Tiroler Augenzwinkern so will, fechten mit dem "Linzi" und Wackers Sport-Geschäftsführer Alfred "Ali" Hörtnagl zwei legendäre Innsbrucker Sechser den Kampf um den Titel aus.
"Sie sind überall sehr gut besetzt und haben ausgerufen, die Nummer eins zu sein und aufzusteigen. Sie haben eine super Saison gespielt und sind der Favorit", reicht Hörtnagl den Druck nach Klagenfurt weiter. Dass der FC Wacker mit neuem Investor gleich in der ersten Saison unter dem neuen Cheftrainer (Daniel Bierofka) aufsteigen müsse, verneint der Wipptaler: "Für uns geht es jetzt einmal in erster Linie darum, uns in neuer Konstellation als Mannschaft zu finden und stabil in die neue Saison hineinzustarten. Wir müssen gemeinsam abliefern."
Die Führungsaufgaben verteilen sich zwischen der neuen Nummer eins Marco Knaller und Liga-Torschützenkönig Ronivaldo; Rückkehrer Florian Jamnig, der neue Flügel Fabio Viteritti oder die beiden Innenverteidiger Markus Wostry und Dario Grujcic sind ebenso gefordert. Und Wackers "next generation" um Raphael Gallé, die Langzeit-Arbeitsbiene Lukas Hupfauf, der wohl Kapitän bleibt, sowie viele weitere schwarzgrüne Juwele (Köchl, Kofler, Martic ...) soll im Kader den nächsten Schritt machen. Bei Bedarf könnte man am Transfermarkt immer noch nachjustieren.
Die Nord bleibt für den treuen Anhang in Corona-Zeiten gesperrt, der FCW wird bei den Heimspielen die West- (VIP), Ost- und Südtribüne öffnen, von der die Klänge erschallen sollen. Wie bei der WSG Tirol werden, sofern die Corona-Ampel in Innsbruck auf Grün steht, maximal 4000 Fans im Tivolistadion zugelassen.
Was die Konkurrenz betrifft, rechnet Hörtnagl auch mit einem Überraschungsgast an der Spitze. Die Austria aus Lustenau, die eine Kooperation mit einem französischen Zweitligisten (Clermont Foot) pflegt, sei nie zu unterschätzen: "Die zweite Liga wird unterschätzt. Neben Qualität ist auch großer Wille gefragt." Den signalisiert Daniel Bierofka, der langjährige Löwe der Münchner 60er.