
Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
Gegen Blau-Weiß Linz setzte es arges Heim-Debakel: Nach 0:4 im Tivolistadion weiter punktelos
Wacker Innsbruck – Blau-Weiß Linz 0:4 (0:0). - Negativ. Zu Mittag war’s ja noch eine Gaudi. Weil es bei keinem der weiteren 28 Covid-Tests bei den Innsbruckern anschlug, ein Spieler samt Physiotherapeut in Quarantäne sind eh genug.
Am Abend war das Prädikat „negativ“ dann jedoch weniger lustig. Ein sattes 0:4-Debakel ist nie positiv. Was die Sache noch verschlimmerte: Es war höchst verdient. Denn die Hausherren fanden so gut wie nie ein Mittel, die 5er-Kette der Gäste zu brechen. Die Spielfreude der Schwarzgrünen, die im Frühjahr noch Chancen im Minuten-Takt kreiert hatte, ist verschwunden. Das Wacker-Spiel wirkt hölzern, uninspiriert – und ist fehlerhaft. Zumindest öffneten die Gäste die Defensive mit einer Leichtigkeit. Dass der bereits verwarnte Köchl nach einer halben Stunde bei Surdanovic im Strafraum die Notbremse zog und dafür Gelb-Rot sah, war Gift. Es war der Anfang vom Ende.
Gemicibasi verwandelte den Elfer trocken (31.). Und Fabian Schubert machte den Innsbruckern völlig den Garaus. Drei Tivoli-Tore in nur 19 Minuten – davon kann Wacker derzeit nur träumen. Nach dem dritten Heimspiel hält man bei null Punkten, null Treffern und vier Gegentoren. Jamnig mit herrlichem Drehschuss (55.) und Ronivaldo (58.) hätten noch Bilanz-Kosmetik betreiben können, scheiterten aber am Linz-Goalie.
0:4 – eine Art Offenbarungseid. Ja, alle Aufstiegsträume kann man (wahrscheinlich) jetzt schon ad acta legen. Zumindest hätte man in dieser Form in der höchsten Spielklasse auch nichts verloren.