
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
In Zeiten wie diesen gibt es wichtigere Themen als die schwarz-grüne Talfahrt im Fußball. Aber weil die Kugel trotz Pandemie unter verschärften Maßnahmen immer noch rollt, sorgt der blamable Auftritt des FC Wacker für hitzige Diskussionen. Dass der Investor aus Hamburg auf Jahre für einen soliden wirtschaftlichen Grundstein sorgt, ist ebenso erfreulich wie beruhigend. Dass man bei Treffen mit der Politik nicht mehr als Bittsteller, sondern mit durchgeplanten Projekten - Trainingszentrum und Stadion - auftritt, zeugt von unternemerischen Visionen.
Doch für einen Fußballverein zählen andere Zahlen: Tore, Punkte, Tabellenplatz. Und diese Momentaufnahme fällt für die Schwarz-Grünen nicht rosig aus. Im Gegenteil - nur sechs Punkte nach sechs Runden ergibt mit dem negativen Torverhältnis von 5:8 Platz zwölf in der zweiten Liga. In den bisherigen drei Tivoli-Heimspielen konnte noch kein einziger Treffer bejubelt werden. Ein Armutszeugnis für den Tiroler Traditionsverein, der im Sommer mit zahlreichen Neuzugängen und dem neuen Coach Daniel Bierofka kräftig aufrüstete. Noch herrscht trotz des Fehlstarts demonstrative Ruhe im Klub, doch wenn in den nächsten Wochen die Talfahrt weiter anhält, ist irgendwann schnell Schluss mit lustig.