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Pressespiegel - 05.07.2025

Ein Slapstick-Tor mit voller Absicht

Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung

> Merchas Doski, der Schütze von Wackers Siegestreffer gegen Horn, war im Sommer aus der fünften deutschen Liga nach Tirol gekommen > Er sollte die Amateure verstärken – und begeistert nun in der Ersten

Respekt, sagte Trainer Daniel Bierofka. Und das kam ganz, ganz tief aus dem bayrischen Herzen. Klar: Das muss einem erstens einfallen – und zweitens aufgehen.

Merchas Doski, 20 Jahre junger Deutscher in Diensten von Wacker Innsbruck, hatte kurz aufgesehen und die Unordnung in der Horner Hintermannschaft registriert. Er schoss den Freistoß kurz vor der Eckfahne (!) direkt aufs Tor – und Horn-Torhüter Bilobrk ließ den Ball durch die Beine ins Netz. Siegestor in der 87. Minute. Slapstick, hieß es in der Übertragung. „Absicht“, behauptete Doski.
Und das eben rang Bierofka das Wort Respekt ab.

Wie – das war Wacker wurscht, Doski sowieso: „In so einem Moment ist einem alles egal“, gab der Verteidiger grinsend zu.
Aus Celle und der fünften deutschen Liga war der gebürtige Hannoveraner im Sommer nach Innsbruck gewechselt. Und hat den Schritt bislang in keinster Weise bereut. Denn eigentlich hat der Linksverteidiger für die Amateure und die Regionalliga Tirol unterschrieben. Doch schon in den Testspielen zeigte er auf – der Trainer holte ihn rauf zur Ersten. „Das ging nur, weil ich so toll aufgenommen wurde“, bedankte sich Merchas bei seinen Kumpels, „tolle Truppe, geile Stadt, geile Fans“, fasst der Deutsche seine Begeisterung für die Alpenstadt in wenigen Worten zusammen.

Und dass er das „Zaubertor“ gegen Horn von der „falschen“ rechten Seite erzielte, kostete Doski lediglich ein Achselzucken: „Ich spiel’ dort, wo mich der Trainer braucht.“

Truppe mit Charakter

Der 3:2-Erfolg der Schwarzgrünen war vor allem ein psychischer Gewaltakt. 0:1 in Rückstand, eine Stunde lang nummerisch dezimiert – und doch Sieger. „Die Burschen haben tollen Charakter gezeigt“, nickte Bierofka. So ein Erlebnis schweißt zusammen. Wie auch der Siegtorschütze am Tag danach beim Training spürte: „Die Stimmung war viel, viel besser. Man merkt, dass alle an einem Strang ziehen.“ Wird’s am Mittwoch im ÖFB-Cup bei Sturm Graz auch brauchen.

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