
Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung
Eine Niederlage sollte sich der FC Wacker zum Herbstfinale gegen den SV Lafnitz morgen (18.30 Uhr) nicht leisten.
Innsbruck - Die Bedrohung, derzeit bereits neun Punkte hinter Lafnitz - Liefering ist ohnehin nicht aufstiegsberechtigt - zu sein, hält sich beim FC Wacker vor dem direkten Duell in Grenzen.
Denn die Steirer, die erst 2018 unter der Führung des jetzigen WAC-Coachs Ferdinand Feldhofer in die zweite Liga aufgestiegen sind und ihr erstes Profimatch übrigens dann in Wattens mit 1:6 verloren haben, können vermutlich nicht aufsteigen. Es fehlt nicht nur an der Rasenheizung, sondern generell an der Infrastruktur (man müsste nach Hartberg ausweichen), der lizenztechnisch vorgegebene Unterbau in Sachen Nachwuchsabteilung ist laut Insidern auch noch nicht vorhanden. Die Stärke des "schwerelosen" und hell leuchtenden Dorfclubs - die Gemeinde Lafnitz zählt knapp 1500 Einwohner - beruht auf Obmann Bernhard Loidl, der mit seiner Lichtfirma den Hauptsponsor stellt. Auf Sicht klopft der SVL womöglich nicht nur sportlich, sondern auch von den Rahmenbedingungen her in der Bundesliga an.
Während Ex-Coach Feldhofer Lafnitz mit vielen Ex-Hartbergern die "Top vier" absolut zugetraut hat, gesteht Wackers Sportchef Alfred Hörtnagl: "So dick auf dem Zettel hat sie niemand gehabt." Nachsatz: "Sie haben eine erfahrene Mannschaft, sind extrem gefährlich bei Standards und haben einen echten Flow." Der ist beim FCW mit dem 0:3 beim GAK zuletzt gerissen. Von einem "Muss-Sieg" gegen Lafnitz - bei einer Niederlage beträgt der Rückstand zwölf Zähler - will Hörtnagl nicht sprechen: "Es geht darum, wieder an die Leistungen vor dem GAK-Match anzuschließen."
Es geht für den FC Wacker vor allem auch darum, im Titelkampf vor der Winterpause ein Zeichen zu setzen. Für den spendablen Investor. Für die derzeit ausgesperrten Fans. Für die Stimmung! Der Herbst hat gezeigt, dass man am Transfermarkt für den Aufstiegskampf gegenüber anderen Teams wohl noch nachlegen muss. Ein neuer "Hybrid-Spieler" im Mittelfeld, der in beide Richtungen universell einsetzbar ist, ist laut Hörtnagl ein Thema.