
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Ein verschossener Elfmeter, vergebene Chancen, ein Ausschluss, haarsträubende Fehlpässe und gnadenlose Lafnitzer sorgten für die 1:4-Pleite des FC Wacker.
Innsbruck - Von wegen mit drei Punkten gegen Lafnitz sich entspannt in die Weihnachtspause verabschieden - nach der gestrigen 1:4-Niederlage brennt der Wacker-Baum. So klar die vierte Saisonniederlage der Schwarzgrünen im Tivoli auch ausfiel, sie war zudem unnötig wie ein Kropf, denn die Tiroler hatten in der ersten Halbzeit lange alles im Griff. Erst recht, als nach Foul an Flo Jamnig, der den verletzten Lukas Hupfauf als Kapitän vertrat, auf Elfmeter entschieden wurde. Doch aus der FCW-Führung wurde nichts, weil Jamnig (34.) den Ball an den linken Pfosten hämmerte. Als dann kurz darauf der glücklose Ronivaldo, Jamnig und Gallé eine Dreifachchance versemmelten, kam, was kommen musste: Eine Maßflanke von rechts verwertete Martin Krienzer per Kopf zur Lafnitzer Führung. Dann sah Wacker-Verteidiger Darjo Grujcic (40.) nach Katastrophen-Pass von Conte und einer Notbremse auch noch Rot. Beim Pausentee gab es in der Wacker-Kabine viel zu besprechen.
Mit einem 4/4/1-System drückten die Hausherren in Unterzahl ambitioniert auf den Ausgleich, aber gejubelt wurde einmal mehr im Lager der Steirer, nachdem erneut Krienzer (64.) das Leder gnadenlos hoch ins kurze Eck hämmerte. Nach einem Viteritti-Freistoß (69.) zum 1:2 keimte noch einmal Hoffnung auf, doch nach dem 1:3 durch Mario Kröpfl nach fürchterlichem Fehlpass von Thomas Kofler war die Messe im Tivoli endgültig gelesen. Der 1:4-Endstand durch Julian Tomka (82.) war nur noch eine Draufgabe des eiskalten Tabellenführers.
Fazit - brav gekämpft ist ja in Ordnung, aber wie man Zählbares eiskalt einfährt, zelebrierte der Club aus der 1500-Einwohner-Gemeinde Lafnitz. Was sich auch in der Tabelle nach 13 Runden widerspiegelt. "Wir haben vorzeitig Weihnachtsgeschenke verteilt. Lafnitz fährt sehr glücklich nach Hause, weil wir Fehler gemacht haben, die man in so einem Spiel nicht machen darf. Da sieht man, dass wir nicht stabil sind. Dieses Spiel muss ich erst einmal verarbeiten", erklärte Wacker-Trainer Daniel Bierofka nach dem Schlusspfiff.