
Autor: J. Mülleder/G. Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
> Erneuter Lockdown war für den Amateur-Sport der x-te Rückschritt > Schulterschluss der Teamsportarten soll zur einer Wende beitragen > Tiroler Fußball-Wunsch: Trainingsstart parallel zur Schul-Öffnung
Eine der wenigen Erkenntnisse dieser Zeit: Man muss nicht alles verstehen! Denn während z.B. sich die Menschenmassen vor den Liften oder auf den Eisplätzen tummeln, müssen die Tennishallen geschlossen bleiben. Oder darf der organisierte Amateur-Fußball seinen Betrieb – wichtig alleine aus sozial- und gesundheitstechnischen Aspekten – nicht öffnen ...
Vielleicht aber gibt es einen ersten Lichtstrahl im Tunnel. Den zumindest Fußball-Verbandspräsident Sepp Geisler sieht. „Ich hoffe auf den 15. Februar. Aktuell. Denn mit der geplanten schrittweisen Öffnung der Schulen müsste dies auch im Amateur-Sport möglich sein!“ Dadurch könnte die Ansetzung der Ligen fürs Frühjahr wohl eingehalten werden. „Da wir vom ÖFB grünes Licht, die Meisterschaft nicht am 12., sondern auch Ende Juni beenden zu lassen, bekommen haben.“ Was bedeutet, dass der Frühjahrsstart etwas nach hinten (Ende März) verlegt werden könnte. Das größte Problem? Die Regionalliga: Kommt das Playoff, wäre eine Beendigung des Grunddurchganges in den drei Bundesländern kaum vorstellbar. „Es müsste die Hinrunde zählen“, will Geisler den Klubs vorschlagen.
Körperlich bereit
Wie das genau funktionieren soll, kann sich Wörgl-Trainer Denis Husic nicht vorstellen. Eher, dass man den Grunddurchgang nach 14 gespielten Runden schließt. „Aber egal, wir sind froh, wenn wir wieder spielen können“, sagt Husic. Einen Trainingsstart am 15.2. würde er begrüßen: „Es ist nie zu spät.“ Sein Team habe das „Home-Training“ (4 bis 5-mal pro Woche Cyber-Training/Läufe) sensationell durchgezogen, sei körperlich bestens vorbereitet. „Da fehlt nicht viel“, meinte Husic, dem ein paar Wochen am Platz zur Vorbereitung genügen würden.
Absolutes Muss
Für Trainer (und ehemaligen Lehrer) Helmut Kraft wäre eine Verlängerung des sportlichen Lockdowns widersinnig. „Wenn die Kinder eng in einer Klasse sitzen können, muss ein Training im Freien, wo man zudem Abstand einhalten kann, möglich sein.“ Doch ganz glaubt der Silzer Coach (noch) nicht daran: „Weil es schon so viele widersinnige Verordnungen gab ... “ Sollte die Hoffnung jedoch eintreten, glaubt Kraft an keine großen Probleme: „Für mich wären sogar drei Wochen Vorbereitung ausreichend: Weil zum einen die Spieler bereits einzeln im Kondi-Bereich arbeiten, zum anderen alle gleiche Voraussetzungen haben.“
Team kennenlernen
Für Marcel Schreter ist der Lockdown doppelt hart. Denn im November wurde er als neuer Trainer beim Gebietsligist Haiming vorgestellt. „Ich möchte gerne anfangen“, sagte der 39-Jährige. Am 13. März sollte er seine Bank-Premiere feiern. „Das wird sich nicht ausgehen“, meinte Marcel. Seine Spieler müssen derweil 18 Kilometer pro Woche laufen, auch Skitouren und Langlaufen zählen. Das kontrolliert Schreter per App. So hält er sich auch selbst fit: Er will ja Telfs II noch zum Aufstieg schießen.
Sollte die Regierung den Wünschen der Amateur- und Nachwuchs-Sportler nicht nachkommen – es wär eine sportliche Katastrophe ...