
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Der FC Wacker Innsbruck kann Überlebenskampf. Nun versucht sich der Traditionsverein in der Rolle des Großclubs im Stile von RB Salzburg.
Innsbruck - Schenkt man den Gerüchten Glauben, so soll der deutsche Ex-Nationalspieler Dennis Aogo bald mehr als nur Geschäftsstellen-Praktikant sein. Die Dienste des Ex-HSV-Spielers könnten schon bald vonnöten sein, das bestätigte gestern auch eine Aussendung des Österreichischen Fußballbunds. Derzufolge reichten neben den Tirolern auch Austria Klagenfurt, Austria Lustenau, der nächste Wacker-Gegner FAC Wien sowie Traditionsclub GAK einen Lizenzantrag ein. Wie berichtet, darf der FC Liefering als RB-Salzburg-Ableger nicht aufsteigen, BW Linz und Tabellenführer Lafnitz winkten schon vor Wochen beim Thema Aufstieg ab.
Interessant: Für drei potenzielle Aufstiegsplätze aus der Regionalliga meldeten vier Amateurteams eines Bundesliga-Clubs ihr Interesse an: die bereits in der 2. Liga aktiven Young Violets Austria Wien, Rapid Wien II sowie Sturm Graz II und FC Wacker Innsbruck II (Ostliga: Stripfing; Regionalliga Mitte: Hertha Wels).
Wie berichtet, hatte der FC Wacker Budgets für beide Mannschaften eingereicht, die Gesamtsumme soll nach derzeit 6,4 Mio. Euro künftig rund 12 Mio. Euro im kommenden Jahr (und im Aufstiegsfall) betragen.
Präsident Joachim Jamnig lässt sich auf keine Zahlenspiele ein, auch wenn zu hören ist, dass der Investor den Aufstieg nicht bloß in den Raum stellt. Dass das Drei-Stufen-Modell mit einem Elite-Club ganz oben und zwei weiteren in der 2. Liga bzw. der Regionalliga die Wunschvorstellung ist, verhehlt der Mieminger indes nicht. Und die Ansprüche sind hoch: "Wir wollen nicht überheblich sein, aber wir würden mit keiner Rumpftruppe in die zweite Liga raufgehen." Nachsatz: "Dort wollen wir nicht um Platz 16 rumgurken, sondern stabil mitspielen. Spieler sollen entwickelt werden, die dann oben zum Einsatz kommen."
Was das Regulativ anbelangt, ist der Aufstieg einer zweiten Mannschaft in die 2. Bundesliga allerdings mit vielen Hürden behaftet. Das weiß auch Josef Geisler, Präsident des Tiroler Fußballverbands.
Die erste Hürde: "Die erste Mannschaft muss aufsteigen." Hintergrund: Ein Verein darf nicht mit zwei Teams in einer Liga vertreten sein.
Die zweite Hürde heißt nicht zuletzt Corona: Die Regionalliga Tirol gilt als vierte Liga, von der aufzusteigen unmöglich ist. Es müsste also ein Regionalliga-Play-off im Frühjahr stattfinden (3. Liga) - dafür müsste sich der FC Wacker II einerseits qualifizieren, andererseits müsste man in die Top?2 kommen.
Die dritte Hürde: Maximal drei Amateurclubs von Bundesligisten dürfen in Liga 2 spielen, die hat man schon (Juniors OÖ, Rapid, Young Violets).
"Der Aufstieg muss nicht heuer passieren", relativierte Wacker-Präsident Jamnig. Zumindest für Wacker II gilt diese Devise ...