
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Der FC Wacker Innsbruck liegt nach der gestrigen 0:1-Heimniederlage gegen den FC Liefering nach 18 Runden der zweiten Fußball-Liga nur auf dem siebten Tabellenplatz.
Innsbruck - Das kleine Westderby begann gestern mit einer Trauerminute für den verstorbenen langjährigen FCW-Funktionär Dieter Makusch und endete mit einem ernüchternden Rückschlag für den FC Wacker. Nach der 0:1-Pleite gegen das "U18-Team" des FC Liefering liegen die Schwarz-Grünen nur auf dem siebten Tabellenplatz der zweiten Liga. Nach den doch beträchtlichen Investitionen auf dem Transfermarkt kommt der tabellarische Istzustand einer sportlichen Bankrotterklärung gleich. Aber noch sind zwölf Runden zu spielen und in dieser kuriosen Liga, in der die zurzeit ersten drei der Tabelle nicht aufsteigen können oder wollen, ist immer noch alles möglich.
Eigentlich wollten die Tiroler ohne den vorerst auf der Ersatzbank schmorenden Ronivaldo den Jungbullen mit aggressiven Attacken die Schneid abkaufen. Doch die Hausherren kamen in der ersten Halbzeit erst gar nicht dazu. Nur einer Wacker-Torchance - Marco Holz spielte zu schlampig auf Okan Aydin (32.) - standen zahlreiche gefährliche Aktion der starken Gäste-"Buben" gegenüber. Der 17-jährige Luka Reischl traf ebenso nur den Pfosten (21.) wie sein gleichaltriger Kollege Benjamin Sesko, der am Samstag im Salzburger Bundesligakader beim 3:1-Sieg gegen die Admira stand.
Nach enttäuschenden 45 Minuten musste FCW-Coach Daniel Bierofka reagieren und brachte mit Ronivaldo und Flo Jamnig frische Offensivkräfte. Gleich mit Wiederbeginn übernahm der FC Wacker auch das Kommando und drückte auf den Führungstreffer. Weil Markus Wallner einen "Sitzer" nach schnellem Konter über Lukas Fridrikas vergab (47.), Ronivaldo im Abschluss einmal mehr Pech hatte (54.), waren die Lieferinger in der Folge wieder am Zug. Zunächst setzte der 18-jährige Daouda Guindo (70.) einen Kopfball an die Latte, dann jubelte Sesko (71.) nach einem Eckball über den Siegestreffer, bei dem der sonst sehr starke Marco Knaller keine gute Figur machte. In der Schlussphase waren die Salzburger dem zweiten Treffer dann näher als die Innsbrucker dem Ausgleich.
"Die erste Halbzeit waren wir zu wenig präsent, nach dem Wechsel hielten wir so dagegen, wie wir das auch vorhatten. Bei Standards war Liefering immer gefährlich und so fiel auch der Siegestreffer. In den entscheidenden Momenten sind wir einfach nicht da", zog Bierofka nach der ersten Niederlage 2021 enttäuscht Bilanz.