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Pressespiegel - 06.07.2025

Die Tür öffnet sich einen Spalt

Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung

Ab heute gelten die angekündigten Öffnungsschritte für den Nachwuchssport (bis 18 Jahre). Das Stimmungsbild unter den Verantwortlichen reicht von enttäuscht bis zufrieden.

Innsbruck - "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer für die Menschheit", meinte Neil Armstrong, während er am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat. Sportminister Werner Kogler würde wohl Ähnliches von seinem Öffnungsschritt im Sport behaupten, so mancher Lobbyist aus den Dachverbänden pflichtet ihm bei. Aber kann die kontaktlose und auf Distanz basierende Öffnung des Nachwuchssports wirklich als großer Wurf bezeichnet werden? Josef Geisler, der stets kritische Präsident des Tiroler Fußballverbands, "kann das alles nicht mehr hören". "Ich sehe es kritisch, dass man da nicht weiter geht und nicht hören will, dass vom Sport im Freien keine Infektionsgefahr ausgeht." Nach Meinung des Zillertalers sei es unverständlich, "dass die Erwachsenen nicht erwähnt werden".

Sich im Verordnungstext zurechtzufinden, sei auch für ihn als Juristen schwierig, Geisler versprach deshalb: "Wenn ein Verein Schwierigkeiten in der Umsetzung haben sollte, lasse ich keinen im Regen stehen." Sein Bedenken: dass trotz der leichten Öffnung im Sport Kinder und Funktionäre "wegbrechen" würden.

Ähnlich sieht sein Tiroler Tennis-Kollege, Präsident Walter Seidenbusch, die Öffnungstendenz: "Die Ankündigung ist immer riesig, aber im Endeffekt spielt sich nicht viel Neues ab." Zwar registriert der Langzeit-Funktionär Erleichterungen für den Nachwuchs, aber das Thema Hallen-Tennis sei wieder nicht beinhaltet. Und auch Doppel (derzeit nur ein Haushalt pro Paarung) wäre nicht angegangen worden.

Viel wurde zuletzt über erweiterte Öffnungsschritte von Sportvereinen in Vorarlberg gesprochen, dort betrifft die zusätzliche Lockerung auch den Indoor-Bereich:

Sport ohne Körperkontakt kann der Nachwuchs (bis 18 Jahre) demnach in geschlossenen Räumen und im Freien ausüben, indoor herrscht allerdings Test-Pflicht. Als Gruppengröße wurden 10 Menschen in geschlossenen Räumen sowie 20 im Freien festgesetzt. Dass Vorarlberg zu Veranstaltungen bald bis zu 100 Personen (mit Selbsttests) zulassen will, könnte für die Dornbirn Bulldogs (Eishockey), Hard, Bregenz (beide Handball) oder die Fußball-Zweitligisten Austria Lustenau und Dornbirn von Bedeutung sein. Ein Ansinnen, das bald auch außerhalb Vorarlbergs in Kraft treten könnte. Doch wie kann Vereinstraining in Tirol ab heute ablaufen?

Stichwort Eintrittstest: Den braucht es nicht, zumal durch die Schultests ein zusätzliches "Sicherheitsnetz" vorhanden sei. Das gilt nicht für die Trainer. Einmal wöchentlich ist ein negativer Antigen- oder PCR-Test vorzulegen. Falls das nicht möglich wäre, muss eine FFP2-Maske getragen werden.

Stichwort Paralleltraining: Ja, wenn bei den Gruppen durch organisatorische Maßnahmen (räumliche/bauliche Trennung) eine Durchmischung ausgeschlossen werden kann. Jedem Trainierenden müssen 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Stichwort Innenräume: Eine Benützung von Garderoben und Duschen ist nicht möglich. Allerdings können Räumlichkeiten, "wenn es für die Ausübung der Sportart notwendig ist", in Anspruch genommen werden.

Stichwort Präventionskonzept: Der Betreiber der Sportstätte muss ein Paket erarbeiten, das Verhaltensregeln (Hygiene) und die Nachvollziehbarkeit von Kontakten (Teilnehmerlisten) beinhaltet.

Viele Schritte sind also vonnöten, um kleine Öffnungsschritte zu ermöglichen. Spätestens nach den Osterferien, hoffen die Vereine, sollen größere folgen.

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