
Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
In der Tabelle tritt Innsbrucks Profiklub derzeit mit ziemlicher Vehemenz auf der Stelle. 30 Punkte, das hatte Zweitligist Wacker auch vor einem Jahr nach 19 Runden, als es in den ersten Lockdown ging. Der Unterschied: Thomas Grumsers Truppe war wesentlich billiger und viel besser anzusehen. Letzteres ist im Profi-Fußball zugegeben keine wirklich entscheidende Kategorie, da zählt nur der Erfolg. Womit man wieder bei den 30 Punkten wäre ... Naja.
Hinter den Kulissen wälzt der Traditionsverein - wie schon so oft in seiner Vereinsgeschichte - gewaltige Pläne. Hamburger Pläne. Denn der Investor, dessen Name nicht genannt werden darf und der Matthias Siems heißt, hat viel vor. Ein neues Stadion in Holz auf dem W1-Areal, Studenten-Wohnungen auf dem Platz des jetzigen Stadions, ein Trainingszentrum mit acht (!) Plätzen rundherum, Büro-Gebäude für den Klub am Parkplatz. 600 Millionen Euro würde der Norddeutsche für seinen „FC Hansa Innsbruck“ hinblättern – die Stadt müsste dazu nur „Ja“ sagen. Sonst ...
Bürgermeister Georg Willi, seit Jahren Wacker-Mitglied, würde eine schwarzgrüne Renaissance gut gefallen. Dass die derzeitigen Pläne aber anderen Vereinen und Sportarten die Heimstätte kosten könnte, dass im räumlich engen Innsbruck ein (!) Profi-Klub einen riesigen Innenstadt-Bereich besetzen würde, das gefällt ihm nicht. Zurecht.