
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Der stark ersatzgeschwächte FC Wacker wehrte sich gestern beim Tabellen-Dritten BW Linz nach Kräften, musste sich aber knapp 1:2 geschlagen geben und bleibt in der Tabelle weiter zwei Punkte hinter Klagenfurt.
Linz - "Ich bin stolz auf die Jungs. Wir haben trotz unserer langen Ausfallliste ein ordentliches Spiel abgeliefert. Sie haben alles reingehauen, ich kann ihnen keinen Vorwurf machen", erklärte FCW-Coach Daniel Bierofka nach der gestrigen 1:2-Niederlage bei BW Linz. Aufgrund von Sperren, positiven Corona-Tests und Verletzungen musste die gesamte Abwehr umgekrempelt werden.
Starker Wind, eine vor Selbstvertrauen strotzende Heimmannschaft und die personellen Probleme waren nicht die besten Vorzeichen, aber die Schwarzgrünen starteten mit Anpfiff in Linz ganz im Stil eines Aufstiegskandidaten. Bereits in der 13. Minute wurde gejubelt - Clemens Hubmann zündete mit einem herrlichen Lochpass die Rakete Lukas Fridrikas und der Winter-Neuzugang schloss staubtrocken zur Tiroler Führung ab. In der Folge erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl. Rustikale Zweikämpfe und zum Teil derbe Fouls brachten die Innsbrucker allerdings nicht außer Tritt. Die neuformierte Abwehrkette mit Sefik Abali (18) und Flo Kopp (19) im Zentrum wehrte sich nach Kräften gegen die BW-Offensive mit Torjäger Fabian Schubert. Mit zwei sehenswerten Paraden verhinderte Marco Knaller (34.) gegen Schubert und Stefano Surdanovic den Ausgleich. Der fiel dann aber doch noch knapp vor dem Seitenwechsel, weil Fabio Strauss am "Fünfer" völlig freistehend einnicken konnte.
Als sich dann Abali mit Gelb-Rot in der 52. Minute vorzeitig in die Kabine verabschiedete, schaltete der FC Wacker notgedrungen komplett auf Abwehrschlacht. Durch mehrere Wechsel nahm Bierofka den Linzern den Sturmwind aus den Segeln. Erst bei einem präzisen Distanzschuss von Turgay Gemicibasi (80.) musste sich der überragende Knaller geschlagen geben. In der spannenden Schlussphase drückten die Tiroler in Unterzahl auf den Ausgleich. Ein Kopfball von Fridrikas (87.) landete in den Armen von Linz-Goalie Nicolas Schmid, Knaller stürmte in der Nachspielzeit auch noch in den BW-Strafraum. Es blieb aber nach aufopferndem Kampf bei der sechsten Saison-Niederlage des FC Wacker, der bereits zum siebten Mal in dieser Saison ein Ligaspiel in Unterzahl beendete.