
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Die Fachverbände scharren angesichts der angekündigten Corona-Öffnungen am 19. Mai mit den Hufen.
Innsbruck – „Nur keine weitere Corona-Mutation“, entfuhr es Walter Seidenbusch, Präsident des Tiroler Tennisverbands, gestern. Das würde die mit 19. Mai in Aussicht gestellten Öffnungsschritte für den Sport erneut verzögern, und speziell die Tiroler Mannschaftsmeisterschaft mit knapp 600 Nennungen wäre davon unliebsam betroffen. Die erste Runde muss ohnedies verschoben werden, aber das scheint terminlich machbar. Und auch auf praxisnahes Doppel-Training im Hinblick auf den Meisterschaftsstart muss verzichtet werden – so die Paarung nicht aus demselben Haushalt stammt.
Die Meisterschaft im Tiroler Amateur-Fußball soll in den kommenden Tagen Gestalt annehmen: „Wir gehen Liga für Liga durch, es ist Kreativität gefragt“, meinte TFV-Präsident Josef Geisler. Inwieweit die Meisterschaft weitergespielt werden soll, sollen auch die Vereine entscheiden, im Tiroler Kerschdorfer Fußball-Cup mache das jedenfalls Sinn: „Dort ist immerhin ein ÖFB-Cup-Startplatz zu vergeben.
Die Regelung, dass im Sinne einer Wertung zumindest jede Mannschaft einmal gegen jede spielen muss, liegt auf dem Tisch. Doch was tun, wenn weitere Spiele diese Wertung nicht mehr beeinflussen? Geisler: „Bevor wir nichts tun, ist mir alles recht. Eine Fortsetzung ist auch dann eine Überlegung wert – wenn die Vereine das wollen.“ Eine Präsidiumssitzung vor dem Re-Start soll die Weichen stellen, das gilt auch für den heimischen Fußball-Nachwuchs mit seinen 10.000 Kindern. Man könne „über Turniere den Rest der Saison bestreiten“, heißt es.
Philipp Trattner, Sektionschef des Sportministeriums, verweist auf die Stoßrichtung der Öffnungsmaßnahmen: „Es ging darum, alles parallel hinaufzufahren.“ Im Sport hieß die Zielsetzung nicht primär Wettkampfsport, sondern Vereinsbetrieb. Über Details wollte der Tiroler allerdings noch nicht reden, die Verordnung werde erst veröffentlicht. Zumindest die Fußball-Fans dürfen sich in der letzten Bundesliga-Runde auf Stadionbesuch einstellen – nicht bei der WSG Tirol, die am 22. Mai auswärts bei RB Salzburg antritt. Lediglich ein Europacup-Play-off wäre für die Wattener ein Thema.
Für den FC Wacker geht sich die Öffnung am 19. Mai jedenfalls haarscharf aus – die OÖ Juniors gastieren noch einmal am Tivoli. Und sollte es der Traditionsclub tatsächlich in die Relegation um den Bundesliga-Aufstieg schaffen, dürfte man für dieses ehrgeizige Projekt ebenfalls auf die Unterstützung der eigenen Fans hoffen. Mehr als 3000 dürfen es nicht sein.